Türmerin von Münster wünscht sich Rolle im "Tatort"
Archivmeldung vom 07.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMartje Saljé, Türmerin von Münster, würde gern eine Rolle im "Tatort" aus der westfälischen Stadt übernehmen: "Und wenn es nur die Leiche ist, von der man am Ende den linken Fuß sieht", gab sich die 33-Jährige gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" bescheiden. Vorstellen kann sie sich allerdings auch eine Rolle wie im richtigen Leben: "Als Türmerin könnte ich sogar eine Zeugin spielen, die von ihrem Turm aus den Mord oder etwas Verdächtiges beobachtet."
Mit seinem Wunsch, zu Beginn einer "Tatort"-Folge mal in einem der Wiedertäuferkäfige an der Lambertikirche aufzuwachen, stößt Jan Josef Liefers als Darsteller des Professor Boerne bei der Türmerin deshalb auch auf offene Ohren: "Das wäre bestimmt lustig. Und ich befreie ihn dann aus seiner misslichen Lage."
Doch nicht nur der Münsteraner "Tatort", sondern die ebenfalls in der Stadt spielende ZDF-Krimireihe "Wilsberg" hat es Martje Saljé angetan: "Über Wilsberg habe ich sogar ein Lied geschrieben, das weiß der Herr aber noch gar nicht. Öffentlich vorgetragen habe ich das Stück zwar noch nicht, aber vielleicht ergibt sich ja mal eine Gelegenheit, dem Wilsberg das Lied persönlich vorzuspielen."
Trotz der gegenteiligen Prognose ihres Vorgängers hat die Euphorie für den Job bei Saljé auch nach fünf Monaten noch nicht nachgelassen: "Ich finde es jeden Morgen genial, dass ich abends auf den Turm darf, und werde immer wieder aufs Neue belohnt mit einer tollen Aussicht. Jeder Tag, jeder Abend ist hier oben anders." Zu ihrem Glück fehle eigentlich nur noch "mal so ein richtig fettes Gewitter." Auf jeden Fall wolle sie "für immer" als Türmerin arbeiten: "Bis ich aus eigener Kraft diese Stufen nicht mehr schaffe, das meine ich ernst." Derzeit benötigt sie für die knapp 300 Stufen zu ihrem Arbeitsplatz gerade mal drei Minuten.
Mittlerweile bekomme sie sogar Fanpost und -mails, berichtete die 33-Jährige weiter: "Besonders gefreut habe ich mich über den Liebesbrief eines 83-jährigen Rentners aus München. Der hat mir sogar ein Gedicht geschrieben, weil er auch Lyriker ist und gelesen hat, dass ich auch der Lyrik sehr zugetan bin. Das fand ich rührend. Ich habe ihn gefragt, ob ich es vertonen darf. Daran arbeite ich jetzt."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)