Deutsche Fernsehzuschauer sind Casting-müde
Archivmeldung vom 16.04.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor dem Fernsehbildschirm sind sich Männer und Frauen nur in einer Sache wirklich einig: Es gibt zu viele Castingshows. Zu diesem Ergebnis kommt eine exklusiv für die Marketingfachzeitung HORIZONT Zeitung für Marketing, Werbung und Medien (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main), durchgeführte Erhebung des Frankfurter LINK Institut für Markt- und Sozialforschung.
In dieser Umfrage votierten 31,6 Prozent der befragten Männer und
29,9 Prozent der befragten Frauen für weniger Kandidatendramen in der
Programmauswahl. Mit einem Durchschnittswert von 30,7 Prozent liegt
das Thema Casting in der Abneigungsskala damit mit deutlichem Abstand
vor den zweitplatzierten Talkshows (22,3 Prozent). Auf Platz 3 folgt
Reality-TV und Dokusoaps mit 21,5 Prozent.
Geht es um Unterhaltungsformate, bei denen sich das Publikum
zusätzliche Angebote wünscht, herrscht dagegen weitgehend
Geschlechtertrennung. Während es 30,1 Prozent aller Männer nach mehr
Sport im Fernsehen verlangt, liegen bei den Frauen mit 28,2 Prozent
Krimiserien und -filme auf dem ersten Platz. Echtes Potenzial für
neue Programme lässt sich mittlerweile nur in kleinen, klar
umrissenen Zielgruppen erkennen: So wünschen sich die 14- bis
29-Jährigen ein größeres Angebot an Actionserien und -filmen (33,4
Prozent) und Comedy (31,7 Prozent).
Auch Zuschauer mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3000
Euro finden derzeit in der TV-Unterhaltungslandschaft keine wirkliche
Heimat. 30,2 Prozent von ihnen konnten sich mit keinem der genannten
Formate anfreunden.
Quelle: HORIZONT