Musiker Heinz Rudolf Kunze attackiert Nena: "Unverantwortliches Verhalten gefährdet die Konzerte von uns allen"
Archivmeldung vom 06.08.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Sänger und Songschreiber Heinz Rudolf Kunze hat seine Musikerkollegin Nena dafür kritisiert, kürzlich bei einem Konzert in Berlin das Hygienekonzept des Veranstalters bewusst missachtet zu haben. "Ich verurteile das aufs Allerschärfste", sagte Kunze im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" des "Kölner Stadt-Anzeiger".
Wenn Nena ihre eigenen Konzerte riskieren wolle, sei das ihre Sache. "Sie hat vermutlich Geld genug, um sich das leisten zu können. Aber durch ihr unverantwortliches und blindes Verhalten gefährdet sie nicht nur ihre eigenen Konzerte, sondern die Konzerte von uns allen."
Im "Wochentester"-Podcast, an dem auch das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) beteiligt ist, äußerte sich Kunze, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert, auch zu seinem Kollegen Helge Schneider, der eine Strandkorb-Tour abgebrochen hat: "Es ist Helges Sache, wenn er mit den Umständen nicht zufrieden ist und sie ihm nicht behagen. Aber: Ich habe auch Autokino-Konzerte gespielt, ohne mich darüber zu mokieren, dass die Leute da hinter Blech sitzen. Ich freue mich, wenn die Scheinwerfer blinken und die Scheibenwischer sich bewegen. Und wenn die Hupen gehen als Zeichen von Applaus. Das alles ist doch besser als gar nichts." Kunze ist zurzeit auf Solo-Tour und spielt dabei auch Strandkorb-Konzerte: "Man muss auch mal ein bisschen dankbar und demütig an die Sache rangehen."
Im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach kritisierte Kunze die fehlende Lobby für Kunst und Kultur: "Bei Fußball und Kultur wird mit zweierlei Maß gemessen. Der DFB, die Uefa, die Fifa und wie alle diese mächtigen Organisationen heißen, haben offenbar andere Möglichkeiten der Druckausübung als wir armen Künstler."
Für 2022 sieht Kunze, der im Frühjahr nach dreimaliger Absage auf eine große Tournee ("Der Wahrheit die Ehre") gehen will, große Schwierigkeiten auf die Veranstaltungsbranche zukommen, weil dann alle wegen Corona ausgefallenen Touren nachgeholt würden - einschließlich derjenigen, die 2022 ohnehin stattfinden sollten. "Es wird ein Problem geben, zum Beispiel genügend Techniker zu finden, die unsere Geräte aufbauen und die Lichter warten. Die waren das schwächste Glied in der Kette, und viele arbeiten jetzt ganz woanders. Es wird einen Run auf die besten Techniker geben wie noch nie."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)