n-tv-Moderator Serdar Somuncu kritisiert im journalist-Interview die Entwicklung im Fernsehen: "Sehr farblose Oberflächen"
Archivmeldung vom 05.04.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Absetzung seiner Talkshow "So! Muncu!" hat Ende Februar große Wellen geschlagen. Inzwischen haben sich der Nachrichtensender n-tv und Serdar Somuncu auf ein Weitermachen geeinigt. Aber wie lange geht das gut? Im Interview mit dem Medienmagazin journalist erklärt der Moderator und Kabarettist, warum er eigentlich gar nicht ins Fernsehen passt. "Ich komme da immer mit meiner Theatermentalität hin", erzählt Somuncu. An den Reaktionen merke er dann, dass die Sachen, die er vorhat, "oft Dinge sind, die man im Fernsehen nicht macht".
Welche Konsequenz zieht Somuncu daraus? Er verhält sich erst recht gegen die Konventionen. "Je mehr wir die Sachen machen, die wir nicht machen sollen, desto besser werden wir. Das ist die Zukunft", glaubt Serdar Somuncu. "Wir haben mal bei einer Sendung einen Stromausfall simuliert, und ich bin mit einer Taschenlampe durchs Studio gelaufen", erzählt Somuncu im journalist-Interview.
Mit dem glatten Formatfernsehen, das mittlerweile die Programmflächen dominiert, kann Serdar Somuncu nichts anfangen. Das Fernsehen sei zunehmend "in sich selbst gefangen", so der 48-Jährige. "Man versucht, immer mehr zu berechnen, immer mehr zu strukturieren, und am Ende kommen sehr farblose Oberflächen dabei heraus."
Wie lange es nach dem Eklat nun mit seiner Talksendung auf n-tv weitergehe, könne er nicht sagen. Sein Vertrag läuft zunächst nur bis zum Sommer. "Darauf habe ich bestanden. Ich bin immer dafür, dass man sich nicht lange bindet, dass man immer Sollbruchstellen hat."
Das komplette Interview mit Serdar Somuncu lesen Sie in der April-Ausgabe des Medienmagazins journalist.
Quelle: journalist - Das Medienmagazin (ots)