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Ulrike Krumbiegel hätte Hauptrolle im "Tatort" beinahe abgelehnt

Archivmeldung vom 06.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ulrike Krumbiegel (2013), Archivbild
Ulrike Krumbiegel (2013), Archivbild

Foto: 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspielerin Ulrike Krumbiegel (59), die am kommenden Sonntag in einer Episoden-Hauptrolle im Kölner Tatort "Der Tod der Anderen" zu sehen ist, hätte das Angebot um ein Haar nicht angenommen: "Als ich von dem Film erfuhr, habe ich erst mal gesagt: Ich bin nicht die richtige Besetzung", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Krumbiegel weiter: "Außerdem lagen die Dreharbeiten zwischen zwei Segelturns, die ich 2019 von den Azoren und von Mexiko aus gemacht habe", berichtete sie von weiteren Bedenken. "Zum Glück" habe sie sich überzeugen lassen. Der "Tatort" wurde im November und Dezember 2019 gedreht, also mehrere Monate vor dem ersten Lockdown.

Krumbiegel spielt darin eine ehemalige Venusfalle der Stasi, die unter Mordverdacht gerät und den Kölner Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) entführt. Ihre eigenen Stasi-Erfahrungen seien überschaubar gewesen, sagte die in der DDR aufgewachsene Schauspielerin: "Ich habe zu DDR-Zeiten nur wenige Erfahrungen mit der Stasi gemacht, zumindest habe ich es nicht gemerkt. Einmal hat man wohl versucht, mit mir ins Gespräch zu kommen, als wir vom Schweriner Theater aus unsere erste Gastspielreise nach Frankreich machten. Ich war damals 22, hielt mein Kind auf dem Arm und habe gesagt: Wenn Sie sich jetzt vorstellen, dass ich nicht mit meinen Freunden und Kollegen darüber rede - das kann ich nicht. Ich denke mal, das hat mich gerettet und mir die Leute vom Leibe gehalten. Dass ich selbst bespitzelt wurde, habe ich erst erfahren, als ich in den Neunzigern in meine Akte geguckt habe."

Die Tatsache, dass die Rolle der ehemaligen Stasi-Agentin für sie eher untypisch sei, habe sie nicht gestört, sagte Krumbiegel weiter: "Ich möchte bei jeder Rolle zunächst einmal die Figur sehen und mich dann dahin bewegen - und nicht versuchen, die Figur zu mir rüberzuziehen. Sonst ist man immer so ähnlich wie man selbst, ich aber bin mehr daran interessiert, wie ein Chamäleon zu sein." Deshalb habe sie auch die Idee gehabt, ihre Figur mit einer blonden Perücke auszustatten, die ohnehin einige Vorteile habe: "So eine Kunsthaarperücke ist sehr praktisch, die muss man nicht mal frisieren und ständig korrigieren."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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