Gestern begannen die Dreharbeiten zur Verfilmung eines der Aufsehen erregendsten politischen Skandale der Bundesrepublik
Archivmeldung vom 12.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt1962: Vor dem Hintergrund der Wiederbewaffnung Deutschlands auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges entbrannte in der jungen Bundesrepublik ein erbitterter Kampf zwischen zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten, dem damaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß und dem "Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein. Ein Kampf, bei dem sich die Macht des Staates und die Freiheit der Presse unversöhnlich gegenüberstanden. Johannes W. Betz ("Der Tunnel", "Hindenburg") hat aus diesem Stoff unter Mitarbeit von Gabriela Sperl ("Operation Zucker", "Mogadischu") und Stefan Aust, dem ehemaligen Chefredakteur von "Der Spiegel", ein spannendes Drehbuch entwickelt.
Regie führt Roland Suso Richter, der sein Gespür für brisante historische Stoffe schon bei "Der Tunnel" und "Mogadischu" unter Beweis gestellt hat. Der Hamburger Theaterstar Sebastian Rudolph spielt den Spiegelchef Augstein. Sein Gegenspieler Strauß wird von Francis Fulton-Smith verkörpert. In weiteren Rollen spielen David Rott, Johann von Bülow, Franz Dinda, Max Hopp, Nora von Waldstätten, Franziska Schlattner, Gesine Cukrowski, Alexander Held, André Hennicke, Henning Baum, Michael Schönborn und Otto Mellies. Die Dreharbeiten dauern bis Mitte Mai. Gedreht wird in Hamburg, Berlin und Bayern. Der Ausstrahlungstermin im Ersten ist für 2014 geplant.
Zum Inhalt: Während die Welt durch die Kubakrise 1962 an den Rand eines atomar geführten dritten Weltkriegs gerät, führen in der Bundesrepublik zwei charismatische Machtmenschen, Strauß und Augstein, eine erbitterte Fehde: Strauß will ein atomares Gleichgewicht des Schreckens, um Krieg für alle Zeiten auszuschließen, für Augstein führt jeder Rüstungswettlauf unweigerlich genau in die nächste kriegerische Katastrophe. In der "Spiegel-Affäre" kollidieren unterschiedliche politische Ansichten im Streit um das gleiche Ziel: Nie wieder Krieg. Im Kampf um Demokratie, Moral und Ethik in der Politik und der Rolle der Presse als vierter Macht im Staat treffen zwei politische 'Alphatiere' aufeinander, die sich gegenseitig nichts schenken. Der Ausgang der Affäre markierte das Ende der Ära Adenauer und wird als Sieg der Pressefreiheit und jungen Demokratie über alte Obrigkeitsstrukturen gefeiert.
Quelle: ARD Das Erste (ots)