Comedian Carolin Kebekus über die "Ein-Frau-Barriere"
Archivmeldung vom 13.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićComedy-Star Carolin Kebekus ist im Lauf ihrer Karriere immer wieder auf die "Ein-Frau-Barriere" gestoßen. Im Gespräch mit der Zeitschrift BRIGITTE (Ausgabe 22/2021) erzählt sie: "Wenn ich damals bei Veranstaltern von Mixed-Shows angerufen habe, hieß es immer, wir haben zwar noch drei von sechs Slots zu besetzen, haben aber leider schon eine Frau. Da ist dann Platz für den lustigen Dicken, den lauten Proll, den Musikclown ... Und für die Quote eben eine Frau."
Sie sei Nutznießerin dieses Systems geworden und habe sogar Konkurrenzgedanken gegenüber anderen Frauen gehabt. "Talentierte Frauen haben mein Leben immer nur bereichert. Aber erst mal hat man Angst, ersetzt zu werden." Frauen kultivierten die falschen Feindbilder, so Kebekus."Wir scheuen den Konkurrenzkampf mit Männern, weil wir meist eine Unterlegenheit unsererseits ihnen gegenüber vorwegnehmen. Stattdessen bekriegen wir uns untereinander. Privat können wir die besten Freundinnen sein, aber wenn es um den Beruf geht, werden die Krallen ausgefahren."
Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)