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Staatsanwaltschaften ermitteln gegen hochrangige TV-Manager

Archivmeldung vom 09.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Staatsanwaltschaften in München und Köln ermitteln gegen hochrangige Manager der deutschen Fernsehwirtschaft wegen des Vorwurfs der Bestechung im geschäftlichen Verkehr. Dies berichtet das Branchenmagazin Werben & Verkaufen (W&V) in seiner morgen erscheinenden Ausgabe.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um Peter Christmann, Vorstand Sales und Marketing bei der TV-Sendergruppe ProSieben Sat 1. Media, und um Martin Krapf, Hauptgeschäftsführer von IP Deutschland, dem TV-Werbezeitenvermarkter der RTL Gruppe. Die Konzernsprecherin von ProSieben Sat.1 bestätigte gegenüber W&V, dass gegen ein Mitglied der Geschäftsführung ermittelt werde, lehnte aber wegen des laufenden Verfahrens jede weitere Stellungnahme ab. IP-Deutschland-Chef Krapf erklärte gegenüber W&V, dass er den staatsanwaltlichen Ermittlungen "gelassen" entgegensehe und das er mit den Behörden kooperieren wolle. Den Anstoß zu dem Verfahren gaben Unterlagen, die das Bundeskartellamt im Herbst 2007 an die zuständigen Staatsanwaltschaften weitergeleitet hatte. Sie waren im Juni 2007 bei Durchsuchungen beschlagnahmt worden. Sichergestellt wurden unter anderem Verträge zwischen TV-Vermarktern und Media-Agenturen. Das Bundeskartellamt untersuchte bereits seit Mitte 2006 die seiner Meinung nach unklare Praxis der TV-Werbezeitenvermarkter IP Deutschland (RTL) und SevenOne Media (ProSieben Sat 1.). Der Vorwurf lautete auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung. Im Ergebnis der Untersuchungen musste SevenOne Media ein Bußgeld in Höhe von 120 Millionen Euro zahlen, IP Deutschland zahlte 96 Millionen Euro. Zudem mussten die beiden TV-Vermarkter ihre Geschäftspraktiken ändern.

Quelle: w&v werben und verkaufen

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