Zoff um neue Struktur bei Spiegel TV
Archivmeldung vom 26.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Spiegel-Verlag droht ein handfester Krach: Auslöser ist die geplante Umstrukturierung von Spiegel TV. Das berichtet der Nachrichtendienst Kontakter in seiner kommenden Ausgabe (EVT: 29.Mai 2007) Danach ist vorgesehen, dass die Fernsehsparte künftig in die vier Einheiten Lizenz-, Fremd-, Eigenproduktion und Studiotechnik untergliedert werden soll.
Doch Stefan Aust,
Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und einer von vier
Geschäftsführern von Spiegel TV, wehrt sich offenbar gegen die
geplante Umstrukturierung. "Aust muss noch von der neuen Struktur
überzeugt werden", sagt Fried von Bismarck, Geschäftsführer von
Spiegel TV, gegenüber dem Kontakter. Hintergrund hierfür ist, dass
von Bismarck mit der neuen Struktur klare Zuständigkeiten schaffen
will, wer für welchen Bereich arbeitet. Damit will der
Geschäftsführer unter anderem die Kosteneffizienz der Spiegel
TV-Gruppe verbessern. In der Gruppe arbeiten mehr als 250
Mitarbeiter, davon sind die Hälfte Redakteure. Der Rest umfasst
Schnitt sowie andere technische Bereiche. Bereits am Donnertag
vergangener Woche wurde die Belegschaft über die neue Struktur
informiert. Doch die Mitarbeiter sind offenbar verunsichert: Sie
befürchten eine mögliche Zerschlagung der Spiegel-TV-Gruppe, erfuhr
der Kontakter aus Verlagskreisen. Von Bismarck weist aber diese
Ängste als völlig unbegründet zurück. Aust, dessen Vertrag als
Spiegel-TV-Geschäftsführer Ende 2008 ausläuft, war für eine
Stellungnahme am Freitag nicht mehr zu erreichen.
Verlagsstrategen betonen, dass der Eingriff von Bismarcks einen
Machtverlust für den Spiegel-Chefredakteur bedeutet könnte, da dieser
die notwendige Umstrukturierung nicht angeschoben habe. Doch der
Umbau ist notwendig, da man künftig stärker für Drittfirmen arbeiten
will.
Spiegel TV hatte unter anderem im Auftrag des ZDF die Dokumentation
"Fall Deutschland" produziert, die den Deutschen Fernsehpreis als
beste Informationssendung erhielt. Die Spiegel-Gruppe war 1988 in den
Fernsehmarkt eingestiegen. Heute zeigt Spiegel TV sechs verschiedene
TV-Formate, die auf RTL, Vox und Sat 1 ausgestrahlt werden. Außerdem
betreibt Spiegel TV einen eigenen Pay-TV-Kanal.
Quelle: Pressemitteilung Der Kontakter