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Experte: Print und TV immer mehr im Abseits

Archivmeldung vom 26.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
SOM-Keynote-Speaker Sacha Wigdorovits im Gespräch mit Sanjay Sauldie. Bild: fotodienst.cc
SOM-Keynote-Speaker Sacha Wigdorovits im Gespräch mit Sanjay Sauldie. Bild: fotodienst.cc

Der Keynote-Speaker der Fachmesse für digitale Werbung Swiss Online Marketing ist mit den traditionellen Medien Zeitung und Fernsehen hart ins Gericht gegangen.

Für Sacha Wigdorovits, Verwaltungsrat und Geschäftsführer der Kommunikationsagentur Contract Media, ist ihr Verlust von Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Ansehen nicht weiter verwunderlich. Im Gespräch mit pressetext erklärt der Experte, was sie falsch gemacht haben und welche Anforderungen der Social-Media-Boom an klassische Medien stellt.

Journalisten als Schreibtischtäter

"Die klassischen Medien tragen eine gewaltige Mitschuld an ihrem Prestigeverlust - durch ihre unglaubliche Trivialisierung und zunehmende Oberflächlichkeit", meint Wigdorovits gegenüber pressetext. Abgesehen von einigen wenigen Qualitätsblättern würden sie keinen echten Mehrwert mehr bieten und sähen davon ab, wirklich zu recherchieren. "Journalisten müssen aufhören, bloß Schreibtischtäter zu sein", unterstreicht der Branchenfachmann.

Das stärkste Indiz für den Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust ist dem Kommunikationsexperten zufolge - neben anderen - der konstante Leserschwund von Zeitungen. In einem Umfeld wie jenem der sozialen Netzwerke, wo jeder mit einem einzigen Mausklick bei Bekannten und Freunden eine Meinung einholen könne, sei die geringe Glaubwürdigkeit ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Das Nachrichtenverbreitungsmonopol, über das die klassischen Medien in der Vergangenheit verfügten, sei Geschichte. "Oberflächlicher Journalismus fliegt heute sofort auf", so Wigdorovits. Die Ansichten von persönlichen Kontakten hätten in der Regel einen höheren Glaubwürdigkeitswert.

Altbewährte Qualitäten

Das Fernsehen als Nachrichten- und Informationsquelle verfügt dem Branchenkenner nach mit bewegten und emotionalen Bildern noch über einen klaren Vorteil gegenüber Printmedien, wenngleich es etwa im Vergleich zu den 60er-Jahren ebenso mit dem stark gewachsenen Medienangebot zu kämpfen habe. Es brauche aber auch hier ein klares Bekenntnis zur Glaubwürdigkeit. "Von öffentlich-rechtlichen Sendern ist mehr Qualität zu erwarten", betont Wigdorovits.

Die klassischen Medien müssten sich nicht nur organisatorisch und technologisch an die neuen Gegebenheiten anpassen. "Sie müssen sich vielmehr auf die alten Qualitäten des Journalismus berufen. Man muss Sachverhältnissen auf den Grund gehen, bevor man sie publiziert", sagt Wigdorovits. Die Bereitschaft, eine Zeitung zu kaufen, sinke drastisch, nur um gegensätzliche Meinungen zu lesen, von denen man nicht wisse, welche der Wahrheit entspricht.

Swiss Online Marketing 2011

"Das Fokus-Thema Social Media wird sich bis zur Swiss Online Marketing im kommenden Jahr noch weiter entwickeln und noch stärker verankern", meint Alexander Petsch, Geschäftsführer des SOM-Veranstalters spring Messe, im Gespräch mit pressetext. Die Swiss Online Marketing findet 2011 vom 30. bis 31. März im Puls 5 in Zürich statt.

Quelle: pressetext.schweiz (Manuel Haglmüller)

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