Beschluss der ARD-Intendanten zum Fall Boßdorf
Archivmeldung vom 08.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Intendantin und Intendanten der ARD-Landesrundfunkanstalten haben in ihrer internen Sitzung in Köln die Ergebnisse des Gutachtens des Forschungsverbundes SED-Staat der FU Berlin und eine hierzu vorliegende persönliche Stellungnahme von Hagen Boßdorf ausführlich diskutiert.
Hierbei wurde festgestellt,
dass die von Herrn Boßdorf bei seiner Berufung zum Koordinator Sport
im Jahr 2002 erteilten Auskünfte unvollständig waren. Dies haben die
Intendantin und die Intendanten ausdrücklich missbilligt.
Herr Boßdorf hat erklärt, er bedaure, dass die ARD durch ihn in die
Diskussion über seine Vergangenheit geraten sei. Er habe sich für
seine abqualifizierenden Äußerungen gegenüber der Bundesbeauftragten
für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR,
Frau Marianne Birthler, zwischenzeitlich entschuldigt.
Außerdem hat Herr Boßdorf den ARD-Vorsitzenden gebeten, ihn von
seinen Aufgaben im Rahmen der Berichterstattung bei den Olympischen
Winterspielen in Turin und der kommenden Tour de France zu entbinden,
um der ARD weitere öffentliche Diskussionen zu ersparen. Die ARD hat
diesem Wunsch stattgegeben.
Der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Dr. Günter Struve,
ist von den Intendanten beauftragt worden, arbeitsrechtliche
Konsequenzen zu ergreifen. An eine vorzeitige Beendigung des mit
Hagen Boßdorf bis 31.03.2007 bestehenden Vertragsverhältnisses ist
beim derzeitigen Erkenntnisstand nicht gedacht.
Quelle: Pressemitteilung ARD