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Collien Ulmen-Fernandes: "Ich hätte es leichter gehabt, wenn ich keine Frau wäre"

Archivmeldung vom 02.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Julia Grossi"
Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Julia Grossi"

Traurig, aber wahr. Ein Fazit, das Collien Ulmen-Fernandes aus ihrer Karriere zieht: "Ich hätte es leichter gehabt, wenn ich keine Frau wäre oder ein anderer Typ Frau", sagt die Moderatorin im Interview mit EMOTION (Heft 11/19).

"Bei Viva habe ich meine Moderationstexte selber geschrieben, aber meine Vorgesetzten haben meist den Großteil der Texte rot durchgestrichen. Es hieß, das sei Männerhumor. Das wollten die an mir nicht sehen. Ich durfte oft nicht sein, wie ich wollte", sagt die 38-Jährige. "Ich habe damals mit Klaas Heufer-Umlauf zusammen für mehr Humor bei Viva gekämpft. Am Ende durfte er, ich nicht." Diese Erfahrung - und dass es "bei vielen anderen Sendern noch schlimmer war" - sind Belege für die Schauspielerin, dass Männer kompetenter wahrgenommen werden.

Heute hat die gebürtige Hamburgerin sich freigekämpft und schreibt als Autorin und Kolumnistin gegen Gender-Klischees an: "Ich habe seit drei Jahren das Gefühl, die Leute gucken bei mir endlich mal etwas genauer hin. Vorher bekam ich nur Angebote für Tussi-Jobs". Auch auf der Leinwand wünscht sie sich ein vielfältiges Frauenbild. "Ich finde, dass es zu wenig kaputte Frauen im Fernsehen gibt. Wenn dann sind sie eher auf eine niedliche Art tollpatschig oder voll süß chaotisch, aber so, dass Männer sie dabei noch charmant und niedlich finden können, und bloß nicht zu anstrengend. Beim Zappen bin ich neulich bei dem Film zu `Mängelexemplar' hängen geblieben. Die Hauptdarstellerin war krank, nervig, selbstsüchtig und sehr, sehr anstrengend ... Das fand ich wahnsinnig befreiend! Ich wünsche mir mehr solche Frauenfiguren im deutschen Fernsehen."

Collien Ulmen-Fernandes hat schon früh für ihre Unabhängigkeit vorgesorgt: "Ich habe indische und schwäbische Wurzeln. Ich habe die Sparsamkeit von beiden Seiten in die Wiege gelegt bekommen und schon früh an meine Rente gedacht. Während sich einige, meist männliche Kollegen ihr drittes Auto gekauft haben, habe ich größere Summen, etwa aus Werbedeals, immer sofort in Immobilien gesteckt, damit ich theoretisch von den Mieteinnahmen leben könnte. Es war mir wichtig, nie von einem Mann abhängig zu sein, sondern mich selbst ernähren zu können", sagt Ulmen-Fernandes, die 2019 auch den EMOTION.award moderiert hat (www.emotion.de/award).

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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