"Unsere Art, von Mirco Abschied zu nehmen": Wigald Boning und Esther Schweins über die Neuauflage der Show "Samstag Nacht" und den Tod von Mirco Nontschew
Archivmeldung vom 13.10.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićEs war der überraschende Tod des Comedians Mirco Nontschew, der das Ensemble von "Samstag Nacht" zu einer Neuauflage bewegte. "Die Trauer brachte uns zusammen", sagt Esther Schweins im Doppel-Interview mit Wigald Boning gegenüber dem stern. Die Show "Samstag Nacht - das Wiedersehen" sei "unsere Art, von Mirco Abschied zu nehmen." Mirco Nontschew, in den neunziger Jahren festes Mitglied der Sketch-Show, war im Dezember 2021 überraschend im Alter von 52 verstorben.
Zum Standardprogramm der Show gehörten damals auch gezielte Tabubrüche. Es gab Witze über Behinderte und Schwule. "Wenn ich heute Wiederholungen ansehe, denke ich öfters: Das würde man heute nicht mehr so machen", gesteht Wigald Boning. Es sei jedoch gut gewesen unbequeme Themen, wie beispielsweise die Doppelmoral der katholischen Kirche, zu thematisieren. "Mit 'Samstag Nacht' haben wir reihenweise Tabus gebrochen", sagt Esther Schweins, die wegen der Sketche über die katholische Kirche sogar ihren Vater verärgerte. Es habe danach ein langes Telefonat gegeben. "Mein Vater fand das nicht so lustig."
"Samstag Nacht - das Wiedersehen" ist bereits am 15. Oktober beim Streamingportal RTL+ zu sehen. In der rund dreistündigen Sendung treten die Mitglieder des Original-Ensembles von 1993 bis 1998 auf und spielen neue Sketche, teilweise in den Rollen von damals. Am 29. Oktober wird die Show auf RTL ausgestrahlt.
Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)