Kati Witt macht sich Luft
Archivmeldung vom 10.02.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDeutschlands bekannteste Eiskunstläuferin Katarina Witt hat sich auf Facebook Luft gemacht über die Corona-Maßnahmen und deren Folgen. Die ehemalige Profisportlerin hätte schwer mit dem Lockdown zu kämpfen und großes Verständnis für die Verzweiflung der Menschen. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "„Mehr und mehr umgibt mich ein Mantel der Melancholie und alles legt sich immer schwerer aufs Gemüt …“, schreibt die sonst eher als lebensfroh bekannte Eislaufkönigin auf ihrem Facebook-Profil.
In einem langen Post macht sich die 55-Jährige Luft und zeigt großes Verständnis für die Wut der Menschen über die Folgen der Corona-Maßnahmen:
„ … meine wochenlange Contenance wechselt sich langsam mit Ratlosigkeit, Empörung und teilweise Wut ab…Wenn ich, die wirklich das Glück hat, hier und da einen fröhlichen TV-Auftritt absolvieren zu dürfen, langsam immer mehr den Kopf hängen lasse, mache ich mir ernsthaft Gedanken und Sorgen. Wie geht es erst all den Menschen, die wirklich um ihr Lebenswerk bangen und um die Existenz ihrer Lebensgrundlage kämpfen?“
Allerdings sei sie „weder "Corona-Verleugnerin“, noch "Lockdown-Gegnerin“!“
„Es bricht mir das Herz…“
Witt zeigt jedoch volles Verständnis für die Probleme der Menschen:
„Es bricht mir das Herz und ich weine mit, wenn ich all die Menschen mit ihren verschiedensten Nöten und Sorgen im Fernsehen sehe oder täglich in den News darüber lese. Ich komme einfach nicht umhin, mit manch politischen Entscheidungen zu hadern.“
Dabei spart die ehemalige Olympiasiegerin auch nicht mit Kritik an der Politik:
„Wahrscheinlich läuft bei uns in Deutschland zahlreiches besser als anderswo und trotzdem müssen wir feststellen, dass wir gerade all das ausbaden, was die Politik in der Vergangenheit versäumt, verschlafen und eingespart hat!
Ermüdend werden langsam die ständig wiederkehrenden Parolen der Politik und das nicht endende Mantra: „Wir sitzen alle in einem Boot und wir müssen gemeinsam durchhalten!“
Laut Witt stinkt der Fisch vom Kopf:
„Nein, die Bürger rudern verzweifelt und unterschiedliche Kapitäne geben ständig von oben verschiedene Kursänderungen durch.“
Die einen feiern, die anderen können nicht schlafen
Die Eislaufkönigin kritisiert, dass sich die Corona-Maßnahmen unterschiedlich auf verschiedenen Wirtschaftsbranchen auswirken:
„Es gibt Unternehmen, die kommen wegen ihres Umsatzes vor Lachen nicht ins Bett und andere finden vor Sorge keinen Schlaf.
Kleine mittelständische Unternehmen, Einzelhandel, Solo-Selbstständige, Künstler, so viele Branchen sind seit März 2020 in extreme Schieflage geraten und die finanziellen, staatlichen Hilfen kommen entweder gar nicht oder nur tröpfchenweise an. Die versprochene Bazooka schießt Milliarden in Unternehmen mit der dementsprechenden Lobby in Berlin und bei der Großzahl der kleinen Familien-Unternehmen ist aus der Bazooka eine Wasserspritzpistole geworden, mit dem berühmten Wassertropfen auf dem heißen Stein!“
Witt ist selbst Betreiberin eines Fitnessstudios, das aufgrund der Pandemieauflagen seit Monaten geschlossen ist.
Politiker sollen auf Diäten verzichten
Die Berlinerin fordert weiter, dass Politiker und Entscheidungsträger für die Zeit des Lockdowns komplett auf ihr Einkommen und Diäten verzichten mögen. Das wäre ein echtes Zeichen der Solidarität, so Witt.
„Ich bin mir sicher, wenn Politiker diese ökonomische Selbsterfahrung machen würden und die damit einhergehender Verzweiflung, beim ängstlichen Blick auf das schrumpfende Bankkonto, würden Entscheidungen flotter und unbürokratischer getroffen werden.“, meint die bekannte Sportlerin.
Witt wurde im Einzellauf für die DDR und nach der deutschen Einheit für Deutschland insgesamt zweimal Olympiasiegerin und viermal Weltmeisterin.
Die ehemalige Eiskunstläuferin schließt ihren Post auf Facebook resigniert mit den Worten:
„Sehe ich da vielleicht das Licht am Ende des Tunnels? Leider nein, momentan nur meine Nachttischlampe.“ "
Quelle: SNA News (Deutschland)