Serbien: Nur zwölf Zuschauer besuchen Premiere von Angelina Jolies Debütfilm
Archivmeldung vom 24.02.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der serbischen Hauptstadt Belgrad sollen am Donnerstag nur zwölf Zuschauer die Premiere von Angelina Jolies umstrittenen Regiedebüt "Im Land, wo Blut und Honig fließen" besucht haben. Mehrere Besucher hätten noch vor Ende des Films den Kinosaal verlassen, berichtete das serbische Internetportal "Mondo".
Vertreter der Belgrader Filmakademie hatten Jolies Kriegsdrama, das vor dem Hintergrund des bosnisch-serbischen Balkankonflikts eine Liebesgeschichte erzählt, zuvor vehement kritisiert. Es zeige die Bosnier als zivilisierte Menschen und die Serben als "wilde Bauern". Die Zeitung "Novosti" bemängelte, Jolie entwerfe ein stereotypes, einseitig negatives Bild der Serben.
Die amerikanische Regisseurin hatte sich vor dem Hintergrund der Proteste zahlreicher serbischer Medien entschieden, die Premiere in Belgrad nicht zu besuchen. Sie fühle sich unerwünscht und erhalte Drohungen, begründete Jolie die Reaktion gegenüber der Belgrader Zeitung "Press". Die Premiere in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo indes hatte Jolie vergangene Woche besucht. Rund 5.000 Zuschauer hatten dort ihren Debütfilm bei einer Gala gefeiert. Sie habe "tiefe Gefühle für alle in diesem Land", zitierten Medien die Regisseurin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur