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Bastian Pastewka: DDR hätte mit mehr guten Komödien länger überlebt

Archivmeldung vom 17.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bastian Pastewka (2011)
Bastian Pastewka (2011)

Foto: Udo Grimberg
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Meinung des Komikers Bastian Pastewka hätte die DDR länger existiert, wenn sie mehr guten Humor zugelassen hätte. "Mit mehr guten Komödien über sich selbst hätte die DDR sicherlich länger überlebt", sagte Pastewka in einem Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Das Land sei nicht zuletzt an der Humorlosigkeit des Regimes gescheitert.

"Die Herrschaften im Politbüro damals wären wohl gut beraten gewesen, selbstironischen Humor zu fördern, aber sie haben sich mitunter lieber selber zu Witzfiguren gemacht", so Pastewka weiter. Eine Komödie beweise, dass man die Größe habe, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Eine solche Haltung hätte den Zuschauern nach Meinung des 40-Jährigen imponiert: "Das DDR-Publikum hätte sich dann weitere fünf Jahre nicht zwischen Zuckerbrot und Peitsche entscheiden können", sagte er.

In dem Interview lobte der TV-Unterhalter den Mitteldeutschen Rundfunk als eine Art Avantgarde des öffentlich-rechtlichen Programms: "Der MDR hat erfunden, was alle anderen dritten Programme später wegen des großen Erfolges kopiert haben: das Heimatfernsehen", so Pastewka. So nah am Zielpublikum wie der MDR sei viele Jahre lang kein anderer Sender gewesen, "nicht mal RTL".

Pastewka bekundete auch sein großes Interesse an DDR-Geschichte. "Ich gucke bis heute gebannt jede Mauerfall-Dokumentation an, auch wenn ich die Bilder und Aussagen schon kenne", sagte Pastewka der ZEIT. "Was haben die DDR-Bürger für unglaubliche Geschichten zu erzählen!" Pastewka, der in Bonn aufgewachsen ist, reiste Ende der 80er Jahre mit seinem Vater durch die DDR. "Mein Vater wird traurig, wenn er über die deutsche Teilung spricht, und ich muss gestehen: Ich habe das übernommen."

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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