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ZDF-Intendant Schächter: Internet-Riesen robben sich an Fernseh-Inhalte heran

Archivmeldung vom 27.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Markus Schächter, ZDF-Intendant Bild: Dontworry / de.wikipedia.org
Markus Schächter, ZDF-Intendant Bild: Dontworry / de.wikipedia.org

Der scheidende Intendant des ZDF, Markus Schächter, bezeichnet das Drängen der Internet-Riesen Google und Apple auf den Fernsehmarkt als "spannende Entwicklung". "Wir bekommen es mit Unternehmen zu tun, die in einer ganz anderen Finanzklasse spielen als wir", warnte der 63-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".

"Man robbt sich an Inhalte heran", so Schächter unter Bezug auf die Pläne von "Google TV", "Apple TV" und Facebook. "Wir wissen, dass sich Facebook in England für Sportrechte interessiert - und in der Vierten Liga anfängt", so Schächter. Die Internet-Riesen sähen sich aber "bis heute nicht so richtig in der Lage, das Thema Content anzugreifen", deshalb suchten sie "im Moment mehr die Allianz als die Konfrontation". Google spreche "mit denen, die Erfahrung mit Inhalten haben", erläuterte Schächter und ergänzte: "Wir sind da in einer Situation, in der wir nicht Diktate annehmen müssen, sondern unsere Vorstellungen einbringen."

Schächter zog eine positive Bilanz seiner zehnjährigen Amtszeit als ZDF-Intendant. Das ZDF lege "als Programm-Familie bei den jungen Zuschauern zu. Durch ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur gewinnen wir heute schon mehr junge Leute, als wir im Hauptprogramm verlieren." Die drei Kanäle seien für das ZDF "ein Geschenk des Himmels". Der erneuten Vorstoß des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der die Digitalkanäle reduzieren will, lässt Schächter kalt. Beck wolle "mit seinen Denkanstößen darauf aufmerksam machen, dass es in Zukunft kein Wachstum mehr geben wird", erläuterte Schächter, "wir werden unsererseits Vorschläge für eine Priorisierung machen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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