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Husmann: Stromberg-Impfwerbung war Idee von Christoph Maria Herbst

Archivmeldung vom 20.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Die öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührensender besitzen, in den Augen von Millionen, genauso viel Glaubwürdigkeit wie die Medien damals in der DDR (Symbolbild)
Die öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührensender besitzen, in den Augen von Millionen, genauso viel Glaubwürdigkeit wie die Medien damals in der DDR (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Erfinder von "Stromberg", Ralf Husmann, hat anfangs Bedenken gehabt, ob er die TV-Figur ausgerechnet für eine Impfkampagne des Bundesgesundheitsministeriums wiederbeleben sollte. Stromberg-Darsteller Christoph Maria Herbst habe ihn dazu überredet, sagte der Drehbuchautor dem Magazin Cicero.

Er selbst habe versucht, Herbst das Projekt auszureden, weil er die Sorge gehabt habe, dass er die ohnehin angespannte Stimmung mit provokanten TV-Spots noch weiter anheizen könnte: "Du weißt schon, dass die Leute mittlerweile so dünnhäutig geworden sind, dass sie dir unter Umständen bei Edeka auf die Fresse hauen." Dabei hätte er ein Comeback von "Stromberg" nie kategorisch ausgeschlossen. Und weil er selbst schon an Corona erkrankt gewesen sei und die Impfskeptiker überzeuge wolle, habe er die Drehbücher für sechs TV-Spots geschrieben.

"Die Lage ist so ernst, dass wir gedacht haben, vielleicht erreichen wir 100 Leute oder 1.000, die wir auf einem anderen Weg nicht erreichen können. Man kann es ja mal probieren." Vor sieben Jahren lief die fünfte und letzte Staffel von "Stromberg". Nach den Impfspots betteln die Fans der Serie Husmann jetzt an, seinen unglückseligen TV-Helden wieder auf die Leinwand oder ins Kino zu bringen. Husmann sagte: "Ich habe nicht das Gefühl, dass es schwieriger geworden ist, kontroverse Figuren in den Vordergrund zu stellen." Vor Shitstorms von Feministen oder aus der LBGTQ-Community hätte er jedenfalls keine Angst. "Ich war schon bei Harald Schmidt für Polen-Witze zuständig. Da gab es auch viel Ärger." Aber der Spielraum für Tabubrüche sei enger geworden, räumte er ein. "Bei Springer müssen Vorgesetzte heute offenlegen, mit wem sie ein Verhältnis haben. Also, das könnte sich Stromberg heute nicht mehr herausnehmen." Gegen Vorwürfe, seine Figur sei das personifizierte Arschloch, nimmt er "Stromberg" aber in Schutz. Er sagte, es sei eine Figur, die das Gute wolle, aber das Böse schaffe, aber eigentlich nur auf der Suche nach Zuneigung sei. Er sieht "Stromberg" als Bruder im Geiste des im dritten Anlauf zum CDU-Vorsitzenden gewählten Friedrich Merz. "Der denkt auch, er hat es mit der Frauenquote kapiert. Aber wenn man ihm zuhört, merkt man, er hat es noch gar nicht verstanden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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