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ZDF-Chefhistoriker Knopp will auch als Rentner weiter arbeiten

Archivmeldung vom 01.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Guido Knopp 2008
Guido Knopp 2008

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der scheidende Chef der Redaktion Zeitgeschichte im ZDF, Guido Knopp, will auch als Rentner weiter arbeiten. Dies kündigte der Historiker, der Ende Januar 2013 nach 34 Jahren und circa 2.000 TV-Sendungen in Pension geht, im Interview mit "Bild am Sonntag" an. Er habe "verschiedene interessante Angebote" erhalten, versicherte Knopp, doch entscheiden werde er sich erst nach seinem Abschied vom ZDF.

Knopp dementiert im Gespräch mit der Zeitung zudem, dass die meisten der von ihm verantworteten TV-Beiträge das Dritte Reich thematisieren. "Von den 2.000 Sendungen, die ich im ZDF verantwortet habe, handelten maximal 100 von Hitler, also fünf Prozent." Gerne hätte er Hitler interviewt, wenn er dazu Gelegenheit gehabt hätte, so Knopp. Er hätte ihn gefragt: "Woher kommt Ihr Judenhass?" und "Würden Sie nicht doch lieber wieder Maler werden?" Wäre Hitler 1939 gestorben, ist Knopp überzeugt, hätte es keinen Zweiten Weltkrieg und keinen Holocaust gegeben.

Knopp ist sich überdies sicher, dass nicht anonyme Strukturen die Geschichte entscheiden, sondern Menschen. So "gäbe es vielleicht heute noch zwei deutsche Staaten", erläutert er, wenn 1990 Oskar Lafontaine Bundeskanzler gewesen wäre.

Gelegentlich habe er, berichtet Knopp im Interview, Liebesbriefe von ZDF-Zuschauerinnen erhalten und sie gleich in den Papierkorb geworfen, weil er "glücklich verheiratet" sei. Seine private Telefonnummer habe er wegen Drohanrufen von Neonazis aus dem Mainzer Telefonbuch löschen lassen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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