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Marius Jung fordert: Mehr Humor im Kampf gegen Rassismus - und weniger verkrampfte Sprachregeln

Archivmeldung vom 22.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marius Jung Bild: Screenshot Youtube Video "Neger sagt man nicht"
Marius Jung Bild: Screenshot Youtube Video "Neger sagt man nicht"

Kabarettist und Autor Marius Jung geht in seinem aktuellen Buch "Moral für Dumme" als Schwarzer hart mit den Vertretern der Politischen Korrektheit und deren Sprachverbote ins Gericht. Besser gesagt: Mit deren Methoden - nicht mit deren Ziel. "Ich bezweifele nicht, dass Worte verletzen können, dennoch sollten wir mehr über Haltung sprechen als über politische Korrektheit bei der Wortwahl", sagte Jung dem Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir sollten differenzierter damit umgehen. Nehmen wir den Begriff `Obdachloser', der den `Penner' ersetzte, was rein gar nichts an dem Problem änderte, dass die Menschen kein Zuhause haben."

Statt dass sich die Menschen den lieben langen Tag darüber Gedanken machten, wie sie ihn nennen könnten, sollten sie Zeit und Gedanken nutzen, ihm Respekt zu zollen. Ihn als den zu sehen, der er ist und nicht der, der einem Bild im Kopf entspricht. "Gut wir brauchen Klischees, um jemanden schnell einschätzen zu können, aber ich erwarte, dass diese Vorverurteilungen wieder revidiert werden können. Viele Leute sprechen mit mir wie mit einem Einzeller. Selbst wenn ich in perfektem Hochdeutsch antworte hören sie nicht auf damit entweder in einer Art Babysprache zu sprechen- als ob die Vereinfachung der Grammatik einem, der vermeintlich kein Deutsch versteht, den Satz verständlicher zu machen würde. Oder extrem laut - auch das erhöht nicht die Verständlichkeit vermeintlich fremder Vokabeln." Jungs Rezept gegen Rassismus: "Sich miteinander beschäftigen und Lachen bis es im Halse stecken bleibt - dann haben wir begriffen."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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