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Ina Müller: "Früher wollten alle Sex mit mir"

Archivmeldung vom 21.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ina Müller
Ina Müller

Foto: HagenU
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Früher wollten alle Sex mit mir", erklärt die Sängerin und Moderatorin Ina Müller, 49, dem am heutigen Donnerstag erscheinenden Magazin stern, und erläutert, wie sich ihr Leben in den letzten Jahren verändert hat. "Jetzt wollen sie nur in meine Sendung."

Im Gespräch zeigt die Entertainerin ihre ganz private Seite. "Bei uns auf dem Dorf sind wir wenig erzogen worden. Man lief mit und man überlebte." So beschreibt Müller ihre Jugend auf dem Bauernhof. Für die durch ihre ARD-Late-Night-Show "Inas Nacht" bundesweit bekannte Künstlerin war das Aufwachsen auf dem 60-Hektarhof "oft hart, ein ständiges Arbeiten".

Wenn sie mitbekomme, so Müller, "wie die Kinder heute betütelt werden, staune ich. Mit ihren Hunden machen die Eltern es richtig", so Müller im stern, da "sagen sie 'Stopp', sie sagen 'halt'", da seien "klare Regeln". Aber "das vierjährige Kind wird vorsichtig gefragt: 'Was möchtest du essen, Schatz?'" Müller: "Setzt dem doch einfach mal Spinat mit Rührei vor, verdammt."

Müller, die als Schnodderschnauze und Rampensau im Fernsehen und auf der Bühne gilt, die mit frechen Sprüchen und derben Scherzen ihr Publikum unterhält, zeigt im stern-Gespräch auch eine andere Seite. Sehr ernsthaft redet sie über das Altern und Sterben: "Früher dachte ich, man stirbt, wenn man alt ist. Aber das stimmt leider nicht. Es kann einen jederzeit treffen, in der Dusche. Das Wasser läuft weiter, man liegt da, kann den Bauch nicht mehr einziehen und sich nicht mehr richtig in Form bringen und präparieren für den Moment des Abtransports."

Überhaupt sei "die ganze Sache mit dem Altern, dem Zerfall nicht gut geregelt", so Müller im stern-Gespräch. Den Tod finde sie "spannend". Das Thema müsse man mit der Diskussion über Sterbehilfe "aus der Tabukiste" holen. Müller: "Ich wünsche mir, dass in Deutschland endlich jeder das Recht haben sollte, selber zu bestimmen, wann für ihn Schluss ist. Jeder Mensch sollte das Recht haben zu sterben, wann er will."

Und noch etwas kritisiert Müller in dem stern-Interview: dass während der Weltmeisterschaft überall schwarz-rot-goldenen Fahnen wehten - von Balkonen, an den Autos: "Mich stößt das ab, wenn Menschen ihr Land feiern, wenn die Fahne geschwungen, egal warum." Sie könne das "rational nicht richtig erklären, aber das Gefühl, das dann in mir hochkommt, ist kurz vor Kotzen. "Sie reagiere auch deswegen auf dieses Fahnenschwenken so allergisch, weil die Deutschen "eine besondere Geschichte haben, eine Verantwortung, die man noch an Generationen weitergeben muss."

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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