Nikolai Kinski: "Besessenheit ist in meinem Beruf notwendig"
Archivmeldung vom 21.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlEr weiß, dass er sich nie dagegen wehren kann, mit seinem Vater verglichen zu werden. Doch mit seinem neuen Bühnenprogramm "Kinski spricht Kinski" wagt es Nikolai Kinski, 31, aus dem Schatten seines Vaters, der Schauspiel-Legende Klaus Kinski (1926 - 1991), herauszutreten.
Im Gespräch mit GALA (aktuelle
Ausgabe, 23. August) geht er auf die Suizidgedanken seines Vaters
ein, dessen Gedichte er jetzt vor Publikum vorträgt: "Er hat es
damals ein paar Male versucht. Mir gefällt der Gedanke, dass
vielleicht der literarische Selbstmord den echten verhindert hat.
Dann rezitiere ich quasi mein Geburtsrecht."
Bisher trat Nikolai Kinski in einigen Theater-, Film- und
Fernsehproduktionen in Erscheinung. Vor ihm liegt eine Tournee mit 40
Auftritten, die Uraufführung seines Programms in der Berliner "Bar
der Vernunft" wurde vom Publikum und den Kritikern gleichermaßen mit
viel Beifall bedacht. Obwohl er den Vater "in seiner
Unvergleichlichkeit respektiert", geht er das Projekt auf eine Weise
an, die bereits das Bild des Vaters prägte: "Ich glaube, dass eine
gesunde Portion Besessenheit in meinem Beruf schon notwendig ist."
Als "Sohn von..." wahrgenommen zu werden, sei "erst sichtbar geworden, seit ich in Deutschland bin", sagt er weiter. Hierhin ist er inzwischen aus Amerika übergesiedelt. Inzwischen komme es ihm "fast surreal vor, dass ich in dieser ganz anderen Kultur lebe. Ich bin, ehrlich gesagt, auch sehr froh, dass ich nicht in Deutschland aufgewachsen und auch nicht eher hergekommen bin." Seine Bilanz fällt positiv aus: "Es sieht so aus, als wäre ich beruflich in meinem ,Vaterland' angekommen."
Quelle: Pressemitteilung GALA