Konvergenz der Medien zwischen 2010 und 2015 Realität
Archivmeldung vom 29.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie derzeit heiß diskutierte Konvergenz der Medien - die Verknüpfung zwischen Fernsehen, Internet und Handy - wird in den Jahren zwischen 2010 und 2015 eine Selbstverständlichkeit sein. Dies ist jedenfalls die Kernaussage einer Umfrage des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft unter sechzig Experten aus den Bereichen Telekommunikation, IT und Fernsehen.
42 Prozent der
Befragten gaben an, dass sie mit einer flächendeckenden Verbreitung
im Jahre 2010 rechnen, 46 Prozent äußerten, dass dies erst 2015 der
Fall sei. "Meine bevorzugten Sendungen und Formate begleiten mich
überall hin und ich kann entscheiden, wann ich sie nutze," berichtet
Dr. Bettina Horster, Vorstand der Vivai AG und Leiterin des
Arbeitskreises M-Commerce bei eco. Minderheiten von jeweils sechs
Prozent gehen davon aus, dass die Konvergenz der Medien bereits 2008
beziehungsweise erst 2020 zum Alltag gehöre. Die breite Masse der
Fachleute glaubt, dass noch einige Hindernisse überwunden werden
müssen, bevor die für viel Gesprächsstoff sorgende Einheit zwischen
den verschiedenen Konsummedien bei den Verbrauchern Normalität ist.
An welchen Stellen gilt es noch Steine aus dem Weg zu räumen, um
der Konvergenz zum Durchbruch zu verhelfen? Auch diese Frage wurde
den Experten gestellt und die Antworten* sind teilweise erstaunlich:
"In der Hauptsache muss in den kommenden Jahren an einer deutlichen
Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit gearbeitet werden", sagt Dr.
Bettina Horster. Für neunzig Prozent der Befragten stellt die
mangelnde Nutzerfreundlichkeit nämlich ein Haupthindernis dar.
Immerhin mehr als drei Viertel halten darüber hinaus das derzeitige
Digital Rights Management, das eine wesentliche Rolle bei der
Verteilung der Inhalte spielt, für zu kompliziert. Etwas unschlüssig
reagierten die Fachleute auf die Frage, ob die Anbieter im Moment
noch keine ausreichende Strategie für die Umsetzung der Konvergenz
vorlegen könnten. 38 Prozent bejahten diese Frage, 42 Prozent sagten,
dies stimme "in gewisser Weise", zehn Prozent sprachen den Anbietern
diesbezüglich das Vertrauen aus.
Ähnlich sieht es bei der Frage aus, ob denn die Technik noch nicht
ausgereift sei: 42 Prozent sagen ja, 31 Prozent meinen, dass dies nur
bedingt der Fall sei, immerhin knapp ein Fünftel der Befragten geht
davon aus, dass es in keinem Fall an der Technik liege, wenn der
Durchbruch noch auf sich warten ließe. Eine eher untergeordnete Rolle
scheint die Tatsache zu spielen, dass künftig auf internetfähige
Rechner GEZ-Gebühren erhoben werden. Knapp ein Viertel hält diese
Entwicklung in Bezug auf die Verbreitung konvergenter Medien für
kritisch, 42 Prozent sehen darin nur in Kombination mit anderen
Schwierigkeiten ein Problem, ein weiteres Viertel hält diese neue
Regelung für unwesentlich. Am meisten profitieren* werden von der
Konvergenz der Medien laut Aussage der Experten die
Inhaltsproduzenten (92 Prozent), gefolgt von den
Mehrwertdienstpartnern mit 85 Prozent. Auf den weiteren Plätzen
folgen die Internet Service Provider (achtzig Prozent) und
Werbeagenturen (79 Prozent). Einbußen werden die Fernseh- und
Rundfunkanstalten verbuchen müssen: 25 Prozent der Befragten glauben,
dass diese kaum von der neuen Art des Medienkonsums profitieren.
"Eine weitere herausragende Erkenntnis ist, dass die heutige Form der
Werbung vollständig verschwinden wird. Diese wird laut Meinung der
von uns befragten Fachleute auf der einen Seite einen sehr starken
inhaltlichen Bezug auf das gerade Gesehene nehmen und auf der anderen
Seite viel mehr Möglichkeiten zu unmittelbaren interaktiven
Reaktionen des Verbrauchers bieten", so Dr. Bettina Horster. Es sei
durchaus zu erwarten, dass dem Zuschauer beispielsweise nach
Betrachtung eines James-Bond-Filmes sofort eine Probefahrt mit dessen
neuem Wagen angeboten wird oder die günstigsten Ägypten-Flüge nach
einer entsprechenden Kultursendung.
*Mehrfachnennungen waren ausdrücklich erwünscht
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 300 Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von ca. 40 Mrd Euro jährlich. Im eco-Verband sind die rund 130 Backbones des deutschen Internet vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.
Quelle: Pressemitteilung eco