Elyas M'Barek klagt über "Schwarz-Weiß-Denken" in Deutschland
Dem Filmschauspieler Elyas M'Barek ist nach eigenen Worten "das Schwarz-Weiß-Denken in den aktuellen Debatten" in Deutschland manchmal zu viel. "Alles wird kategorisiert und jeder einem Lager zugeteilt, es gibt überhaupt kein Dazwischen mehr. Und es wird ständig gegeneinander Stimmung gemacht", sagte M'Barek der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
In New York, wo der Schauspieler seit einiger Zeit mit seiner Ehefrau
lebt, seien die Menschen aus seiner Sicht "offener für andere
Meinungen". Auch komme ihm die Stimmung in Amerika "nicht so hysterisch"
vor, wie es in den Medien oft dargestellt werde. Auch Donald Trump sei
"für die meisten nicht der Teufel, sondern eben der neue Präsident".
Weiter sagte der Schauspieler dazu: "Er wurde von sehr vielen Leuten
demokratisch gewählt - und man kann nicht so tun, als ob das alles nur
Vollidioten sind."
M'Barek, dessen Mutter aus Österreich und
dessen Vater aus Tunesien kommt, hat nach eigenen Angaben in New York
schnell gemerkt, dass die Frage nach der Herkunft dort "ein bisschen
verpönt" ist. "In New York werde ich maximal gefragt, woher mein Akzent
stammt - und bekomme anschließend nie zu hören: 'Du siehst ja gar nicht
aus wie ein Deutscher'", so der Schauspieler zur FAS.
Sein neues
Leben in der Metropole genießt er auch deshalb, weil er dort "nur einer
von Millionen und nichts Besonderes" sei: "So viele Möglichkeiten und
Freiheiten das Berühmtsein in Deutschland auch mit sich bringt, so viele
Limitierungen erlebt man dadurch auch." In New York könne er zum
Beispiel einfach auf einer Parkbank sitzen: "Die Leute lassen einen in
Ruhe, und das ist schon etwas, was ich dann schätze."
Quelle: dts Nachrichtenagentur