Voß: Pressefreiheit besser schützen!
Archivmeldung vom 27.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSWR-Intendant Peter Voß hält einen besseren gesetzlichen Schutz der Pressefreiheit für dringend geboten. Die Möglichkeit von Journalisten, ohne politische Beeinträchtigung zu recherchieren und ihre Quellen zu schützen, sei für die Demokratie überlebenswichtig, erklärte Voß in Stuttgart.
Sie müsse selbst dann
ohne Wenn und Aber verteidigt werden, wenn unter Umständen
Schattenseiten dieser Freiheit sichtbar würden, wie dies z. B. der
Fall sei, wenn entgegen der im Grundgesetz verbrieften
Unschuldsvermutung durch Indiskretionen von Ermittlungsbehörden die
Gefahr einer kampagnenhaften Vorverurteilung von Beschuldigten
bestehe. Wenn es Lecks bei den Ermittlungsbehörden gäbe oder gar
gezielte Indiskretionen zu Lasten von Beschuldigten vorgenommen
würden, sei dies bedauerlich genug. Dann müßten diese Lecks aber auf
andere Weise gefunden werden als durch unsinnige Attacken auf die
Pressefreiheit, betonte Voß. Auch dann gelte der Grundsatz: "Im
Zweifel für die Freiheit". Hier sei jetzt der Gesetzgeber gefordert.
Voß äußerte zugleich die Erwartung, daß das gegen ihn seit vielen
Monaten geführte Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft
Baden-Baden "nun hoffentlich bald und ohne Beeinträchtigung durch die
aktuellen Vorgänge" abgeschlossen werde. Er wandte sich zugleich
gegen den "gelegentlich erzeugten Eindruck", es habe sich bei der
Sendung und der anschließenden Feier aus Anlaß seines 60.
Geburtstages vor über fünf Jahren "um eine Art Privatfete" gehandelt.
Er sei durch diese Veranstaltung mit über 140 offiziellen Gästen für
seine Lebensleistung als Journalist, Publizist und Intendant
gewürdigt worden und sehe nicht den geringsten Anlaß, "sich dafür zu
genieren". Nach seiner Überzeugung hätten weder er noch andere
Mitarbeiter des SWR damit eine Straftat begangen, erklärte Voß.
Quelle: Pressemitteilung SWR