Thomas Gottschalk, Heino, Rudi Völler oder Donna Leon: Wer wird "Sprachwahrer des Jahres"?
Archivmeldung vom 22.12.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Sänger Hartmut Engler ("Pur") und Heino, Thomas Gottschalk, eine Elsässer Deutschlehrerin, Fußball-Legende Rudi Völler, ein kämpferischer Vater aus Berlin und Schriftstellerin Donna Leon: Sie alle sind als "Sprachwahrer des Jahres 2023" nominiert. Das teilte heute die DEUTSCHE SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft wieder zur Wahl der "Sprachwahrer" auf. Die Abstimmung endet am 31. Januar 2024 (Stimmabgabe und Begründungen auf https://deutsche-sprachwelt.de/aktionen/sprachwahrer/).
Wie nie zuvor steht bei der Abstimmung die Bedrohung der Rede- und Kunstfreiheit im Vordergrund. Dies sei eine bedenkliche Entwicklung. Gottschalk beendete seine letzte "Wetten daß"-Sendung mit einer Sprachkritik. Er habe immer im Fernsehen das gesagt, was er zu Hause auch gesagt habe. Inzwischen müsse er jedoch im Fernsehen anders reden. "Das ist keine dolle Entwicklung." Bevor ihn ein aufgeregter Aufnahmeleiter wegen seiner Sprache kritisiere, "sag ich lieber gar nichts mehr. Dankeschön, daß ihr mir so lange zugehört habt."
Donna Leon sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir leben jetzt in einer Welt, in der man nichts schreiben darf, was Leser kränkt, überrascht, verletzt, verstört oder in irgendeiner anderen Weise Empfindlichkeiten berührt. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Das nennt man Zensur." Die Sänger Heino ("Lustig ist das Zigeunerleben") und Engler ("Indianer") wehren sich ebenfalls gegen solche Zensur-Versuche.
Rudi Völler gendert bewußt nicht. Ein Vater aus Berlin ist vor Gericht gezogen, damit sein Sohn nicht mehr von gendernden Lehrkräften bedrängt wird. Die Deutschlehrerin Manon Zinck-Dambach hat ein Konzept entwickelt, Kindern die elsässische Mundart nahezubringen.
Seit dem Jahr 2000 bestimmen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT die "Sprachwahrer des Jahres". Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Dieter Hallervorden (2021), Monika Gruber (2014), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).
Quelle: Deutsche Sprachwelt (ots)