Dunja Hayali mahnt zu mehr Haltung gegen Rassismus

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Die Fernsehmoderatorin Dunja Hayali mahnt zu mehr Haltung gegen Rassismus. "In meiner Heimat Deutschland gibt es leider eine Menge Menschen, die täglich ausgrenzt und diskriminiert werden", sagte Hayali der "Augsburger Allgemeinen". Das sei ein Zustand, den sie nicht akzeptieren wolle. Obwohl die Journalistin, die unter anderem das "Heute-Journal" moderiert, bei vielen Themen neutral bleiben muss, bezieht sie selbst Haltung gegenüber Rassismus: "Warum soll ich denn bitte zu Rassismus neutral sein? Das hat doch nichts mit Meinung zu tun."
Hayali sprach auch über ihre eigenen Rassismuserfahrungen bei ihrer
Arbeit im ZDF: "Der, der es gewusst hatte, war Claus Kleber. Er meinte,
wenn du hier anfängst, zieh dich warm an, es wird eine Welle von Hass
auf dich zukommen - der ausländische Name reicht." Sie habe damals
gedacht: "Was redet der Mann? Aber er hatte Recht, mit der großen
Öffentlichkeit gingen die Hass-Attacken los", so Hayali.
Zu ihrer
Arbeit als Moderatorin sagte sie: "Ich bin Journalistin, ich muss und
will niemanden überzeugen. Ich stelle Fragen, mich interessieren die
Antworten." Aber gerade bei Interviews mit der AfD habe sie
Schwierigkeiten: "Bei der AfD kommt unter anderem erschwerend dazu, dass
sie eine Art Kunstform entwickelt hat, in Interviews wirklich auf gar
nichts zu antworten oder eigene Fakten verkaufen zu wollen."
Herausfordernd
sei dies, weil nicht alles komplett falsch sei, aber halt auch nicht
wirklich richtig. "Da kommt man als Fragesteller, der ja auch an
realistischen und nicht nationalistischen Lösungen interessiert ist,
irgendwann nicht mehr mit dem Geraderücken hinterher", sagte die
Journalistin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur