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Benesch über Metoo: "Danach wurde es viel einfacher"

Archivmeldung vom 27.02.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Leonie Benesch (2023)
Leonie Benesch (2023)

Foto: Martin Kraft
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Schauspielerin Leonie Benesch sieht durch die Metoo-Bewegung spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Filmbranche für Frauen. Dennoch gäbe es bei der Darstellung weiblicher Charaktere noch viele Baustellen, sagte sie dem evangelischen Kirchenmagazin "Chrismon".

Früher habe sie sich oftmals unsicher in von Männern dominierten Filmproduktionen geführt, so die Darstellerin. Mittlerweile habe sich das Arbeitsklima gewandelt: "Als junge Frau zu sagen, das möchte ich nicht, das hätte ich mich vor Metoo eher nicht getraut. Danach wurde es viel einfacher."

Allerdings gebe es nach wie vor zu wenige substanzielle Rollen für Frauen, sagte Benesch. "Warum gibt es eigentlich so wenig Geschichten für Frauen über 45? Warum haben wir als Gesellschaft entschieden, dass die nicht erzählenswert sind?" Männer, auch höheren Alters, seien immer noch deutlich stärker repräsentiert.

Jedoch traue sich die gebürtige Hamburgerin mittlerweile, mehr Einfluss auf die Darstellung von Frauen in den Produktionen, an denen sie mitwirkt, einzufordern. "Wie sind Frauen dargestellt? Ist es genau beobachtet? Ist es gut geschrieben? Wenn jemand ein klischeehaftes, dummes, veraltetes Bild von einer Prinzessin aufschreibt, dann interessiert mich das nicht." Einfluss nehme sie, wann immer sie könne. Dennoch sei es ihr lieber, den Autoren zu vertrauen.

Weiter erzählte die Schauspielerin auch von den Vorbereitungen zu ihrem jüngsten Film "Heldin". Darin spielt Benesch eine Krankenpflegerin. Der Schlüssel zur Figur sei für sie dabei eine möglichst routinierte Einarbeitung in die alltäglichen Handgriffe gewesen: "Meine Wohnung in Zürich war voll mit Spritzen, Flüssigkeiten und Schläuchen, damit ich lernen konnte, wie man die aufreißt, wie man sie zusammensteckt, wie man Katheter anschließt, bis ich alle Abläufe in- und auswendig konnte."

Wichtig sei jedoch, regelmäßig Abstand von der Rolle zu bekommen. "Wenn man den ganzen Tag nur redet, kann es passieren, dass man aufhört, in seinem Körper zu wohnen. Um das zu vermeiden, macht es Sinn, sich morgens einmal richtig viel zu bewegen und dann zwischendrin auch immer wieder zu dehnen und zu strecken." Sonst könne es passieren, dass man "ein sprechender Kopf vor einem Regal" werde, so die Schauspielerin.

Benesch ist seit 2007 als Darstellerin in Film und Fernsehen tätig. Bekannt ist sie unter anderem für ihre Rollen in der Serie "Babylon Berlin" und dem Film "Das Klassenzimmer". Für letztere gewann sie 2023 den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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