Ausgangsbeschränkungen in Corona-Krise stören Dieter Nuhr nicht
Archivmeldung vom 26.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDass während der Corona-Pandemie Virologen politische Entscheidungen wie Ausgangsbeschränkungen wesentlich beeinflussen und die Menschen in Deutschland stark eingeschränkt werden, stört den Kabarettisten Dieter Nuhr nicht. "Bürgerliche Freiheiten sind relativ zweitrangig, wenn man keine Luft mehr kriegt", sagte Nuhr dem "Mannheimer Morgen".
Freiheit sei nur möglich, "wenn rücksichtslose Idioten keine Corona-Partys feiern". Wenn dies gesichert und alles vorbei sei, "sollten wir der Politik genau auf die Finger gucken, ob sie die Freiheitseinschränkungen wieder zurücknimmt. Wenn nicht, ist Gegenwehr angesagt", so der Kabarettist weiter. Das Timing bei den Einschränkungen findet er richtig: "Ein früheres Eingreifen wäre nicht verstanden worden, ein späteres wäre fahrlässig gewesen", sagte Nuhr.
Insofern sehe man jetzt, "was wir an unserer bürgerlichen Regierung haben". Woanders seien die "populistischen Hanswürste an der Macht. Und da ist alles schlechter. Schreihälse helfen im Alltag den Wutgestörten, aber nicht beim Beseitigen realer Probleme", so der Satiriker weiter. Es werde vielleicht eines der positiven Ergebnisse dieser Krise sein, dass die Leute begreifen, dass die "politischen Großschwätzer" in wirklichen Krisen keine Hilfe seien.
"Vielleicht wird Herr Höcke nun sein Projekt, ein neues 1000-jähriges Reich zu erri chten, ad acta legen müssen und in der Versenkung verschwinden. Ich hoffe auch, dass einige naive Linke sich daran erinnern werden, dass mitten in dieser existenziellen Krise Autonome zum Plündern aufgerufen haben. Unfassbar, mit welchen Schwachmaten wir uns diesen Planeten teilen", sagte Nuhr dem "Mannheimer Morgen". Ansonsten plädierte er für Vernunft: Sie sei gerade in Zeiten der Angst überlebenswichtig. "Sie sorgt dafür, dass wir weder falschen Hoffnungsträgern noch Untergangspropheten hinterherlaufen. Das ist dann schon mal Grundbedingung für ein menschenwürdiges Überleben", so der Kabarettist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur