Anna Maria Mühe weiß nicht, wie Sozialismus riecht
Archivmeldung vom 11.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDie Schauspielerin Anna Maria Mühe (28) erzählt im NEON-Interview, was sie in ihrer Kindheit und Jugend erlebt hat. Sie war vier Jahre alt, als die Mauer fiel. "Ich habe nur ein paar Bilder im Kopf. Teddys. Meine Mutter. Aber ich habe nicht jeden Tag die Mauer gesehen und kann auch nichts darüber sagen, wie der real existierende Sozialismus so riecht", sagt sie dem Magazin.
In ihrer Jugend ist sie oft umgezogen: "Ich weiß nicht, ob es in meiner Jugend überhaupt noch so etwas wie klar definierte Subkulturen gab. Ich habe vor allem Hip-Hop gehört. Mit Electro konnte ich nie was anfangen, obwohl das Ende der Neunziger in Berlin sehr angesagt war. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich in meiner Jugend so oft umgezogen bin - Berlin, Wien, Hamburg. Ich habe acht oder neun Mal die Schule gewechselt und mir eine gewisse stilistische und kulturelle Flexibilität antrainiert."
Als Teenager folgte sie auch Trends: "Nach dem ersten Tag in einer neuen Schule bin ich deshalb immer zu H&M gegangen und habe mir das entsprechende Outfit besorgt. Da steht man an der Kasse und sagt: Einmal Identität, bitte. Irgendwie ist das auch traurig, aber wer kann schon von sich behaupten, in seiner Jugend immer stark und ganz er selbst gewesen zu sein?"
Quelle: Gruner+Jahr, NEON (ots)