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Homosexualität "ein geistiger Schaden" – PR-Desaster des WM-Botschafters von Katar

Archivmeldung vom 08.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Interviewende: Der frühere Fußballer und Katars WM-Botschafter Khalid Salman (li.) und ZDF-Reporter Jochen Breyer.  Bild: Screenshot: ZDF Heute-Journal, 07.11.2022 / RT
Interviewende: Der frühere Fußballer und Katars WM-Botschafter Khalid Salman (li.) und ZDF-Reporter Jochen Breyer. Bild: Screenshot: ZDF Heute-Journal, 07.11.2022 / RT

Ein ZDF-Interview mit dem offiziellen WM-Botschafter Katars muss von dessen Presseteam abgebrochen werden. Der Grund sind despektierliche Äußerungen zum Thema Homosexualität. Auch andere Beitragsszenen spiegeln unverhüllt die Gedankenwelt im heutigen Katar. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Die Kritik an der kommenden Fußball-WM in Katar erhält neuen Zündstoff. Am 20. November wird das Turnier eröffnet. Dem ZDF gelang es durch ein Team vor Ort, hinter die Kulissen zu schauen. Das Ergebnis ist fatal für das offizielle WM-Organisationsteam. Der Beitrag zeigt unverhüllt die Gedankenwelt einer muslimisch geprägten Gesellschaft, in der der Islam die Staatsreligion darstellt.

In einem ersten Ausschnitt der ZDF-Dokumentation mit dem Titel: "Geheimsache Katar" (die vollständige Dokumentation ist über den Link abrufbar) wird unter anderem der offizielle WM-Botschafter Katars, der ehemalige Fußballer Khalid Salman, in seinem Haus besucht und später in einem Straßencafé interviewt. Dabei lenkt Salman das Gespräch selbst zum Reizthema Homosexualität, internationale Besucher und Grundrechte. Salman wörtlich:

"Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns zum Beispiel über Schwule reden. Das wichtigste ist doch, jeder wird akzeptieren, dass sie hierher kommen. Sie müssen aber unsere Regeln akzeptieren."

ZDF-Reporter Breyer weist Salman darauf hin, dass laut katarischem Gesetz gleichgeschlechtliche Liebe verboten sei. In Salmans Augen sei gelebte Homosexualität "haram", also nach islamischem Verständnis nicht erwünscht. Haram bedeutet auch "eine Sünde", so Salman. Salmans folgende Erläuterung führt dann zum sofortigen Abbruch des Interviews durch seinen anwesenden Pressesprecher:

"Ich bin kein strenger Muslim. Aber warum ist es (Homosexualität) haram? Weil es ein Schaden des Geistes ist (im Original: "Because it's a damage of the mind")."

In einer anderen Beitragssequenz im Hause Salmans plaudert die anwesende Männerrunde über ihr Verständnis zu Frauen und entsprechenden Anspruchshaltungen von Ehemännern. Alle Ehefrauen dürfen nur vollverschleiert auf die Straße gehen. Zu den Gründen dieser Forderung erläutert ein anwesender Gast an den ZDF-Reporter gerichtet:

"Vergleich mal. Vor Dir liegt eine unverpackte Süßigkeit. Du weißt nicht, ob jemand sie berührt hat oder reingebissen hat, und eine Verpackte. Welche nimmst Du?" 

Der ZDF-Beitrag wird die kontroverse Diskussion in der Fußball-Fangemeinschaft weiter anheizen. Bei den europäischen internationalen Ligaspielen fordern mittlerweile immer mehr Fans einen klaren Besuchs- bis hin zu Anschauungsboykott der WM:

Bereits im September kommentierte die Webseite queer.de die Entscheidung des Deutschen Fußballverbands, dass der Kapitän der deutschen Herrenfußball-Nationalmannschaft, Manuel Neuer vom FC Bayern München, zur WM in Katar eine spezielle, an die Regenbogenfahne erinnernde Kapitänsbinde tragen wird, mit der Feststellung:

"Neuer soll mit Pseudo-Regenbogen-Binde in Katar auflaufen. Statt Regenbogenfahne ein "One Love"-Symbol mit wahllosen Farbstreifen: Der DFB kuscht und respektiert die Queerfeindlichkeit des WM-Gastgebers Katar."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte nach ihrem Besuch in Katar Anfang November:

"Alle Menschen, egal woher sie kommen, wen sie lieben und woran sie glauben, müssen bei der WM sicher sein. Jeder Fan muss sich frei und ohne Angst bewegen können. Diese Sicherheitsgarantie hat mir der Premierminister von Katar heute gegeben".

Quelle: RT DE

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