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Henryk M. Broder gibt Journalistenpreis zurück

Archivmeldung vom 20.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Henryk M. Broder Bild: Sven Teschke, Büdingen / de.wikipedia.org
Henryk M. Broder Bild: Sven Teschke, Büdingen / de.wikipedia.org

Henryk M. Broder hat in einem offenen Brief seinen Journalistenpreis an den Deutschen Kulturrat zurückgegeben. In seinem Brief, den die Zeitung "Die Welt" veröffentlichte, kritisierte er den Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann scharf. Zimmermann sagte zuvor gegenüber der "Berliner Morgenpost", dass das ZDF-Magazin "Aspekte" den Besuch von Thilo Sarrazin in Berlin-Kreuzberg und Neukölln absichtlich als Eklat inszeniert habe.

Broder kommentierte diese Aussage in seinem Brief: "Selbst wenn Sarrazin und das ZDF vorgehabt hätten, einen Eklat zu inszenieren, so ist das in einer funktionierenden Demokratie, die nicht von Kulturräten verwaltet wird, ein legitimes Mittel, auf Umstände, Missstände und Zustände aufmerksam zu machen, deren Existenz gerne geleugnet wird." In seiner TV-Serie habe der Journalist ebenfalls genau das getan. Broder finde nun, "dass wir den Preis nicht verdient haben beziehungsweise dass Sie der falsche Preisgeber sind. Ihre Haltung ist antiaufklärerisch, paternalistisch und reaktionär, sie fördert die Einrichtung von No-go-Areas, die es in einer offenen Gesellschaft nicht geben darf. Deswegen gebe ich den Preis, den Sie mir verliehen haben, mit sofortiger Wirkung zurück."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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