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Stella Moris, Verlobte von Wikileaks-Gründer Julian Assange: "In den USA würden sie Julian lebendig begraben"

Archivmeldung vom 30.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Julian Assange (Symbolbild)
Julian Assange (Symbolbild)

Foto: Author
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Stella Moris, die Verlobte von Julian Assange, dem inhaftierten Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, befürchtet, dass sie ihren Lebensgefährten im Fall von dessen Auslieferung an die USA nie wiedersehen könnte. "Die Aussicht, ausgeliefert zu werden, wäre das Ende. In den USA würden sie ihn lebendig begraben", sagt Moris im stern-Interview in London.

Der dortige Strafgerichtshof "Old Bailey" wird in Kürze entscheiden, ob Großbritannien Assange an die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden überstellt. In den USA drohen ihm wegen der Veröffentlichung von Hunderttausenden US-Dokumenten aus dem Afghanistan- und Irak-Krieg bis zu 175 Jahre Haft.

"Der Trump-Regierung geht es heute darum, mit Julian einen Präzedenzfall zu schaffen - um die Medien einzuschüchtern und das Recht auf Meinungsfreiheit außer Kraft zu setzen. Das ist nichts anderes als ein großes politisches Spiel", sagt Moris im stern-Interview. "Die USA wollen ihn nach einem Gesetz strafrechtlich verfolgen, das keine Verteidigung vorsieht. Schon darum wird ihm dort kein fairer Prozess gemacht werden können."

Moris, 37, und Assange, 49, lernten sich während des siebenjährigen Aufenthalts des Wikileaks-Gründers in der ecuadorianischen Botschaft in London kennen. Zunächst arbeitete die Südafrikanerin als seine Anwältin, später wurden sie ein Paar. Bis Anfang dieses Jahres war weder ihre Beziehung bekannt noch, dass Moris und Assange zwei gemeinsame Kinder haben. Zum stern-Gespräch in einem Londoner Park hatte Stella Moris die beiden Söhne Gabriel, 3, und Max, 1, mitgebracht. Moris: "Ich sage Ihnen, dass ihr Daddy nicht nach Hause kommen kann, dass er ein Held ist. Ich möchte nicht, dass sie die Realität sehen. Sie sind noch zu klein."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)


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