Künstler Metzel kritisiert Bundeskulturstiftung in Türkei-Debatte
Archivmeldung vom 07.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer renommierte Bildhauer Olaf Metzel hat die Bundeskulturstiftung heftig angegriffen, weil sie nicht die Biennale in Istanbul unterstütze. "Gerade in so einer Krise wie jetzt ist es doch wichtig, dass wir weiter aufeinander zugehen. Was aber macht die deutsche Kulturpolitik? Sie boykottiert die Biennale", sagte Metzel der "Zeit".
Diese Art von Verweigerung sei absurd. "Die Bundeskulturstiftung, die sonst alles Mögliche finanziert, glänzt dadurch, dass sie kein Geld gibt, anders als zum Beispiel die Belgier oder die Österreicher." Metzel gehört zu den eingeladenen Künstlern der umstrittenen Istanbul Biennale, die kommende Woche beginnt. Einen Boykott der Ausstellung aus politischen Gründen, wie ihn manche Künstler fordern, lehnt Metzel ab.
"Kunst hat mit Moral nichts zu tun, Kunst hat mit Demokratie nichts zu tun", sagte der Bildhauer. "Was ist das denn für eine Kunst, die unbedingt politisch korrekt sein will?", fragte er weiter. "Das ist diese Art von Ethno-Kitsch, gemischt mit Jugend-forscht-Basteleien, wie man sie jetzt auf der Documenta sieht." Für ihn sei guter Wille das Gegenteil von guter Kunst.
Quelle: dts Nachrichtenagentur