Schauspieler Wagner Moura: "Drogen sollten legalisiert werden"
Archivmeldung vom 06.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer brasilianische Schauspieler Wagner Moura fordert eine Freigabe von Drogen. "Drogen sollten legalisiert werden, da insbesondere in Lateinamerika weit mehr Personen im Drogenkrieg ums Leben kommen als an einer Überdosis sterben", sagte Moura im Interview mit dem Business-Lifestyle-Magazin 'Business Punk' (Ausgabe 4/2015, EVT 6. August). "In meinen Augen ist Drogensucht ein Gesundheitsproblem, darum sollte Geld investiert werden, um Abhängige medizinisch zu behandeln."
Das Thema Drogen spielt für Moura aktuell beruflich eine große Rolle. In der am 28. August bei Netflix startenden Serie "Narcos" spielt der Brasilianer den legendären kolumbianischen Drogen-Boss Pablo Escobar. Dabei fasziniert ihn vor allem dessen vielschichtige Persönlichkeit. "Natürlich war er einer der grausamsten Menschen auf diesem Planeten, aber er war auch ein guter Ehemann, hat seine Kinder geliebt und hat Tausenden armen Leuten in Kolumbien Gutes getan." Escobar habe die Geschichte Kolumbiens geteilt - in die Ära vor ihm und die Ära danach. "Die meisten Kolumbianer hassen ihn für das, was er angerichtet hat", stellte Moura fest. "Trotzdem gibt es in Medellín Orte, wo du Schwierigkeiten bekommst, wenn du etwas Negatives über Escobar sagst."
Auf seine Rolle hat sich Moura so intensiv wie noch nie zuvor vorbereitet. "Ich bin etwa sechs Monate vor Drehbeginn nach Medellín gezogen und habe mich an der Uni eingeschrieben, um Spanisch zu lernen", verriet der Schauspieler im 'Business Punk'-Interview. "Eine Sprache zu lernen, um einen so komplexen Charakter zu spielen, war die größte Herausforderung meiner bisherigen Schauspielkarriere. Hinzu kam, dass ich für die Rolle 20 Kilogramm zunehmen musste, also habe ich praktisch die ganze Zeit gegessen."
Zunächst hatte Moura Bedenken, ob er der Aufgabe überhaupt gewachsen ist. Als er in Kolumbien ankam, habe großer Druck auf ihm gelastet. "Ich habe niemandem verraten, weshalb ich dort war, weil ich Angst hatte, die Leute würden mich auslachen", gestand der 39-Jährige. "Ich dachte, es würde lächerlich wirken, dass ich, ein dünner Brasilianer, der die Sprache nicht spricht, Pablo Escobar, eine kolumbianische Legende, spielen soll."
Quelle: Business Punk, G+J Wirtschaftsmedien (ots)