Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Amartya Sen
Archivmeldung vom 17.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den indischen Wirtschaftswissenschaftler, Philosophen und Nobelpreisträger Amartya Sen. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch mit.
"Wir ehren mit Amartya Sen einen Philosophen, der sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandersetzt und dessen Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit heute so relevant sind wie nie zuvor", heißt es in der Begründung des Stiftungsrates des Friedenspreises.
Gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten, gehöre dabei zu seinen wichtigsten Forderungen. Sen hebe Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als essentielle demokratische Tugenden hervor und beweise, dass Kulturen keine Quelle des Streits um Identitäten sein müssten. "Sein inspirierendes Werk ist Aufruf dazu, eine Kultur politischer Entscheidungen zu fördern, die von der Verantwortung für andere getragen ist und niemandem das Recht auf Mitsprache und Selbstbestimmung verwehrt", so der Stiftungsrat weiter. Die Verleihung des Preises soll am 18. Oktober 2020 unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Gesundheitsbestimmungen in der Frankfurter Paulskirche stattfinden. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur