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Internationale Buchmärkte melden sich mit deutlichen Zuwächsen im Jahr 2021 gestärkt zurück

Archivmeldung vom 15.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Entwicklung internationaler Buchmarkt 2021 Bild: GfK Entertainment GmbH Fotograf: GfK Entertainment GmbH
Entwicklung internationaler Buchmarkt 2021 Bild: GfK Entertainment GmbH Fotograf: GfK Entertainment GmbH

Die internationalen Buchmärkte sind gestärkt aus dem zurückliegenden, erneut herausfordernden Geschäftsjahr 2021 gekommen. Dies zeigt eine exklusive Sonderauswertung von GfK Entertainment auf Basis der physischen Verkaufsdaten aus den jeweiligen Handelspanels bzw. des GfK Consumer Panels (Deutschland).

Während 2020 noch fast die Hälfte der neun untersuchten Länder zum Teil spürbare Rückgänge verzeichnet hatte, lagen die Werte im zurückliegenden Jahr nun durchweg im positiven Bereich. Das belgische Wallonien (+19,0 Prozent), Brasilien (+18,8 Prozent), Portugal (+16,6 Prozent), Spanien (+16,3 Prozent) und Italien (+14,7 Prozent) erzielten sogar zweistellige Steigerungsraten.

Besonders gut lief es 2021 für den französischen Buchmarkt: Nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 2,1 Prozent vermeldet worden war, konnten die Händler nun um mehr als ein Fünftel (+21,2 Prozent) zulegen. Auch in Deutschland drehte die Umsatzkurve deutlich ins Plus - und zwar von -2,5 auf +2,9 Prozent. Die Niederlande (+7,7 Prozent), die Schweiz (+6,5 Prozent) und das belgische Flandern (+4,9 Prozent) schlossen das Jahr mit einstelligen Zuwächsen ab.

Die wichtigsten Highlights und zentrale Insights der Studie:

  • 2021 überflügelt Vor-Corona-Jahr 2019

Mit Ausnahme von Portugal übertrafen die 2021er-Umsätze sogar die Ergebnisse des Vor-Corona-Jahres 2019. Noch dazu wurden in den Niederlanden die höchsten Erlöse seit 2010 eingefahren; in Spanien konnten die Zahlen von 2011 erreicht werden. Während der stationäre Buchhandel mit innovativen Ansätzen gegen die längeren Ladenschließungen ankämpfte, baute der Online-Handel seine Anteile am Gesamtmarkt weiter aus. So wird im deutschen Buchmarkt mittlerweile jeder zweite Euro online ausgegeben (Flatrates miteingerechnet).

  • Durchschnittspreise steigen weiter

Die positiven Umsatzentwicklungen gingen in den meisten Ländern, auch angesichts des allgemein zunehmenden Kostendrucks, mit gestiegenen Durchschnittspreisen einher. Diese fielen, abgesehen von Deutschland (+3,8 Prozent) und den Niederlanden (+3,7 Prozent), aber eher moderat aus. In Spanien wurden Bücher beispielsweise um 0,7 Prozent teurer, in Frankreich um 0,3 Prozent. Die Wachstumsraten beim Absatz lagen trotzdem oftmals unter denen des Umsatzes - mit Ausnahme von Brasilien, Italien und Wallonien, wo entsprechend auch die Durchschnittspreise rückläufig waren.

  • Comics treiben Umsätze in die Höhe

Von São Paulo bis Sevilla, von Paris bis Palermo: Der Comic-Boom ist unaufhaltsam und zu einem nicht zu unterschätzenden Teil für die steigenden Gesamtmarkt-Umsätze verantwortlich. Im Neun-Länder-Durchschnitt nahmen die Verkäufe mit Comics um fast die Hälfte zu, mit Spitzenwerten in Italien (+98,0 Prozent) und Portugal (+72,7 Prozent). Der 39. "Asterix"-Band "Asterix und der Greif" schaffte es überdies an die Spitze der genreübergreifenden Jahrescharts Frankreichs, der Schweiz und Walloniens. Noch beeindruckender war das Abschneiden von Mangas und Manhwas, die vielerorts um über 100 Prozent zulegten.

  • Krisenliteratur für Krisenzeiten

Zum zweiten Mal in Folge wurde ein gesamtes Jahr durch die Corona-Pandemie geprägt, die sich im Buchmarkt auch bei der Titelwahl der Leserinnen und Leser zeigt. Ratgeber und Sachbücher zu den Themen Gesundheit, Lebenshilfe, Psychologie und Esoterik wurden vermehrt nachgefragt und performten mehrheitlich über dem Niveau des Gesamtmarktes. Viel diskutiert wurden zudem Politik-Bücher wie "Il sistema" (Alessandro Sallusti, Luca Palamara) und "La France n'a pas dit son dernier mot" (Éric Zemmour), die meistverkauften Non-Fiction-Titel Italiens und Frankreichs.

  • YouTube erreicht den Kinder- und Jugendbuchmarkt

In zwei Drittel der analysierten Regionen konnten Kinder- und Jugendbücher noch höhere Zugewinne verzeichnen als der Buchmarkt insgesamt. So steigerte das Segment seine Einnahmen beispielsweise in Brasilien um mehr als ein Viertel (+25,6 Prozent), in Portugal (+21,0 Prozent) und Spanien (+19,4 Prozent) jeweils um rund ein Fünftel. Neben Bestseller-Garanten wie Jeff Kinney ("Gregs Tagebuch") oder Kiera Cass ("Selection") erfreuten sich auch die Bücher von YouTubern wie dem Italiener Lyon Gamer oder dem Spanier Mikecrack steigender Beliebtheit.

Zur Studie: Basis der Auswertung sind die physischen Buchmarkt-Zahlen 2021 inkl. E-Books (soweit verfügbar) auf Handelspanel-Basis für die Länder Belgien (Flandern/Wallonien), Brasilien, Frankreich, Italien, Niederlande, Portugal, Spanien und Schweiz sowie auf Basis des GfK Consumer Panels für Deutschland, jeweils ohne Abos und Downloads.

Quelle: GfK Entertainment GmbH (ots)

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