Medienwissenschaftler Meyer-Lucht fordert neue Aufsicht für ARD und ZDF
Archivmeldung vom 26.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Berliner Medienwissenschaftler Robin Meyer-Lucht hat unmittelbar vor der Entscheidung über eine Vertragsverlängerung von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender eine neue, unabhängige Aufsicht für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert.
Im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe) erklärte Lucht: "Wir brauchen eine gemeinsame Behörde für die Aufsicht über die privaten Rundfunkanbieter und die Telekommunikation. Darüber hinaus sollten die öffentlich-rechtlichen Anstalten ihre externe und professionelle Aufsicht haben, die durch eine bundesweite Einrichtung unterstützt wird."
Meyer-Lucht fügte hinzu: "Es wäre aber schön, wenn die Politik selbst einsähe, dass sich die Verhältnisse verändern müssen."
Derzeit werden die öffentlich-rechtlichen Sender intern kontrolliert. Meyer-Lucht kritisierte im WAZ-Gespräch einen zu großen Einfluss politischer Parteien auf das Programm.
Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat sich als stellvertretender Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates öffentlich gegen eine Verlängerung von Brenders Vertrag ausgesprochen. Die Entscheidung soll am Freitag, 27. November, fallen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung