Ai Weiwei: "Ich empfinde es als meine Pflicht, für die Redefreiheit und die Menschenwürde einzutreten"
Archivmeldung vom 19.12.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeitdem der Künstler und Aktivist Ai Weiwei aus China ausreisen darf, wird er vor allem zur dortigen Menschenrechtssituation interviewt. Im Gespräch mit dem Kunstmagazin ART (Ausgabe 01/2016) erklärt er: "Ich empfinde es als meine Pflicht, für die Redefreiheit und die Menschenwürde einzutreten." Als der Spielzeughersteller Lego ihm keine Bausteine für die Portraits von Menschenrechtsaktivisten liefert, freut er sich über private Lego-Spenden: "Das zeugt von dem Bewusstsein und der Sensibilität der Menschen, wenn es darum geht, die Redefreiheit und letztlich ein Kunstwerk zu verteidigen."
Im Interview mit ART erzählt Weiwei außerdem von seiner Arbeitsweise und seinen Ideen als Künstler. Auf die Frage, ob der Bezug seiner Werke zum Minimalismus und zur Konzeptkunst beabsichtigt ist, antwortet er: "Ja, schließlich bin ich ein Kind der Moderne". Ihm sei ein gleichzeitiges Für und Wider, etwas Wandelbares in der Kunst sehr wichtig. "Purismus liegt mir nicht - ich finde Widersprüche spannend." Auch als Gastprofessor an der UDK Berlin gibt sich Weiwei unkonventionell: "Ich habe nicht das geringste Bedürfnis, jemandem etwas beizubringen, aber ich möchte gerne gemeinsam mit den Studenten forschen und etwas entwickeln."
Auf über 30 Seiten widmet sich die neue Ausgabe von ART außerdem der Dada-Bewegung, die im Februar 2016 ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Im Interview mit ART erklärt Dada-Expertin Hanne Bergius das einflussreiche Phänomen. Zudem präsentiert ART exklusiv Anzeigen im Stil des Dadaismus, die von prominenten Künstlern wie Daniel Richter, Jonathan Meese und Erwin Wurm gestaltet wurden.
Quelle: Gruner+Jahr, art (ots)