App "Dusk": Freie Rede mit anonymen Live-Streams
Archivmeldung vom 03.12.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie neue mobile Anwendung "Dusk" macht es Nutzern künftig leichter, kontroversielle Meinungen öffentlich zu äußern. Denn mit der App können sie ganz anonym Live-Streams posten und ihre Meinung unbeschwert kundtun. Die Software von Design First Apps macht dabei sowohl das Abbild als auch die Stimme der Nutzer unkenntlich.
Der Einleitungstext zur Anwendung auf iTunes http://apple.co/2fUlnBX stimmt nachdenklich: "Wir waren alle schon Zeugen davon, wie brutal soziale Netzwerke geworden sind, mit Zensur, Trollen, Mobbing etc.; Menschen haben ihre Arbeit, Beziehungen oder sogar ihr Leben verloren, nur weil sie offen ihre persönlichen Meinungen und Überzeugungen geäußert oder die Mehrheitsmeinung nicht unterstützt haben."
Damit die Daten der Nutzer auch wirklich sicher sind, werden weder E-Mail-Adressen und Telefonnummern noch GPS-Daten innerhalb der App erhoben. Zudem verfügt die App über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sowohl politische Statements als auch eine Flucht vor der Überwachung durch Regierungen oder persönliche Geständnisse über Krankheiten oder Gefühle sind möglich.
Hasstiraden nicht gestattet
Um anonymen Hasspostings und Mobbing vorzubeugen, sieht Dusk mehrere Möglichkeiten vor: Einerseits können die User fragliche Inhalte und Nutzer melden, andererseits gibt es auch ein Team an Moderatoren - und gewisse negative oder herabwürdigende Begriffe werden so blockiert, dass sie gar nicht erst in den Kommentaren gepostet werden können.
"Der Sinn des Schutzes deiner Identität ist nicht, dass du gemeine Dinge sagen und dich verstecken kannst; der Schutz ist dazu da, um dich zu ermutigen, deine Meinung zu sagen und dein wahres Ich zu zeigen", erklärt Kori Handy, einer der Gründer der App, gegenüber "TechCrunch". Wie mit diesem Konzept auch finanzieller Gewinn gemacht werden kann, ist ihm aber noch unklar: "Wir haben diese App wirklich nicht mit dem Hintergedanken der Monetarisierung entwickelt, es war mehr ein Experiment zur Veränderung der Gesellschaft."
Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer