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Sängerin Patti Smith geht gern auf Friedhöfe

Archivmeldung vom 07.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Patti Smith mit ihrer Tochter.
Patti Smith mit ihrer Tochter.

Foto: David Shankbone
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sängerin Patti Smith geht gern auf Friedhöfe. "Ich liebe Friedhöfe, gehe gern dorthin, weil sie meistens menschenleer sind", sagte sie der "Welt am Sonntag".

"Friedhöfe sind für mich schöne Landschaften, oft mit sehr alten Mauern, Grabsteinen und Skulpturen. Ich mag die Engel-Skulpturen", so die 69-Jährige.

Wenn sie das Grab eines Schriftstellers besuche, den sie bewundere, gebe ihr das einen Moment der Nähe. "Es ist ein Moment, in dem ich mit ihnen reden kann. Um ihnen zu danken - für ihre Kunst, für die Inspiration."

Patti Smith: "Ich rede immer noch mit Henning Mankell"

Patti Smith, Punkrock-Ikone und Dichterin, spricht immer noch mit dem unlängst verstorbenen Bestseller-Autor Henning Mankell. "Ich spreche die ganze Zeit mit Henning", sagte die Sängerin ("Because the night", "People have the power") der "Welt am Sonntag". Mit dem schwedischen Schriftsteller habe sie eine enge Freundschaft verbunden: "Ich liebte ihn sehr - als Schriftsteller und als Menschen. Er war ein sehr groß- und warmherziger Mensch", sagte Smith, die Mankell oft in seinem Haus nahe Göteborg besuchte. "Ich werde weiter mit ihm reden." Smith, die selbst Gedichte schreibt und deren Songtexte bis heute zu den Punk-Rock-Klassikern zählen, arbeite derzeit an einem Kriminalroman: "Es ist meine geheime Leidenschaft", sagte sie der "Welt am Sonntag". Allerdings werde es noch eine Weile dauern, bis er fertig sei. "Ich sitze schon ein paar Jahre daran", sagte sie. "Aber ich werde ihn eines Tages veröffentlichen. Ich habe schon zu viel Arbeit da reingesteckt." Dabei hätten ihr auch die Gespräche über das Genre der Kriminalromane mit Henning Mankell sehr geholfen: "Wenn die Zeit reif ist, werde ich all das, was ich von ihm gelernt habe, anwenden. Warten Sie`s ab."

Die Sängerin, die nach dem autobiografischen "Just Kids" aus dem Jahr 2010 nun ihr Buch "M-Train. Erinnerungen" veröffentlicht, will sich auch in Zukunft häufiger als Autorin betätigen. "Da ich bald 70 und danach hoffentlich noch älter werde, ist es wahrscheinlich, dass ich meine Hauptenergie stärker für das Schreiben verwende als bisher", sagte sie. "Schreiben ist ein einsamer Prozess, aber er gehört mir selbst. Das mag ich." Allerdings falle es ihr schwer, dafür Schicksalsschläge wie etwa den Tod ihres Mannes, des Gitarristen Fred "Sonic" Smith, erneut zu durchleben. Es gebe dabei für sie keinen heilsamen Prozess: "Ich glaube nicht, dass das Schreiben über solche Verluste eine Katharsis ist", sagte Patti Smith der "Welt am Sonntag". "Ich erwarte auch nicht, dass das Bücherschreiben meinen Schmerz lindert." Sie versuche immer nur, das Beste zu machen, zu dem sie fähig sei: "Ich bin sehr dankbar, dass ich noch am Leben bin."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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