Hayali: "Ich kann unsere Nationalhymne vorwärts wie rückwärts"
Archivmeldung vom 18.07.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie ZDF-Moderatorin Dunja Hayali fühlt sich beim Fußball als Patriotin. "Ich kann nicht gut stolz auf mich selbst sein oder auf ein Land", sagte Hayali in einem Interview mit dem Blatt "Bild am Sonntag".
"Aber wenn es um Fußball geht, dann sitze ich da schon im Trikot, stehe bei der Deutschlandhymne auf und singe mit. Ich kann unsere Nationalhymne vorwärts wie rückwärts." Ihr entspanntes Verhältnis zu Deutschland-Symbolen führt sie auch auf ihre Herkunft zurück: "Vielleicht bin ich da auch deshalb unverkrampft, weil meine Eltern keine deutsche Vergangenheit haben. Ich habe keine Großeltern, die im Nationalsozialismus auf der einen oder anderen Seite standen."
Hayali wurde als Tochter irakischer Eltern 1974 in Datteln im Ruhrgebiet geboren.
Hayali würde gern mit AfD-Chefin Frauke Petry diskutieren
Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali würde gerne mit AfD-Chefin Frauke Petry diskutieren - obwohl diese öffentlich ihre Entlassung gefordert hatte. "Natürlich würde ich mit ihr sprechen", sagte Hayali in einem Interview mit der Zeitung "Bild am Sonntag": "Ich würde gern mal mit ihr über Sozialpolitik diskutieren oder nach ihren Konzepten für die Rente fragen. Von meiner Seite steht das Gesprächsangebot."
Im März hatte Petry einen Auftritt im ZDF-"Morgenmagazin" mit Hayali kurzfristig abgesagt. Hinterher hatte sie Hayali als "Politaktivistin" bezeichnet und indirekt ihre Entlassung bei der Sendung "Morgenmagazin" gefordert. Eine erneute Einladung zu Hayalis "Donnerstalk", der am 28. Juli startet, schlug Petry aus. Im Umgang mit Hasskommentaren ist Hayali rigoroser geworden. "Früher habe ich mich echt mit jedem auseinandergesetzt, das tue ich heute nicht mehr. Ich sperre auf Facebook rigoros und erstatte auch schon mal Anzeige." Sie merke auch, dass die vielen Beleidigungen nicht ohne Wirkung blieben. "Es gibt Phasen, in denen ich im Supermarkt stehe und mich umgucke, ob ich verfolgt werde", sagte Hayali. "Man wird menschenscheuer." Allerdings bekomme sie viel mehr positive Rückmeldungen: "Das gibt Kraft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur