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YouTube entfernt Dokumentarfilm "Ukraine on Fire" vom Produzenten Oliver Stone

Archivmeldung vom 11.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ukraine on Fire Cover
Ukraine on Fire Cover

Bild: Cover

Nach einer vorherigen Altersbeschränkung und knapp zehn Monaten unkommentierter Listung hat YouTube die Dokumentation aus dem Jahre 2016 von seiner Plattform entfernt. Oliver Stone wiederum kommentierte aus seiner Sicht die Ereignisse in der Ukraine. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: ""Ukraine on Fire" ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016 unter der Regie von Igor Lopatonok. Oliver Stone, der ausführende Produzent, interviewt darin Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Ereignisse in der Ukraine von 2014, wie Wladimir Putin und Wiktor Janukowitsch, den Präsidenten der Ukraine von 2010 bis 2014. Die Filmseite Internet Movie Database (IMDb) schreibt zu den Inhalten des Dokumentarfilms:

"Die Ukraine. Im Osten grenzt das Land an Russland und im Westen an Europa. Seit Jahrhunderten steht die Ukraine im Zentrum eines Tauziehens zwischen Mächten, die um die Kontrolle ihrer reichen Ländereien und den Zugang zum Schwarzen Meer kämpfen. Das Massaker auf dem Maidan im Jahr 2014 löste einen blutigen Aufstand aus, der den Präsidenten Viktor Janukowitsch stürzte und Russland in den westlichen Medien als Täter darstellte. Aber war es das?

'Ukraine on Fire' von Igor Lopatonok bietet eine historische Perspektive für die tiefen Spaltungen in der Region, die 2004 zur Orangenen Revolution, 2014 zu Aufständen und zum gewaltsamen Sturz des demokratisch gewählten Janukowitsch führten. Was von den westlichen Medien als Volksrevolution dargestellt wurde, war in Wirklichkeit ein Staatsstreich, der von nationalistischen Gruppen und dem US-Außenministerium inszeniert worden war."

Am 9. März wurde nun bekannt, dass YouTube den Dokumentarfilm vorerst mit einer Warnung versehen hatte, um dann kurz darauf die Dokumentation komplett von der Plattform zu nehmen. Regisseur Lopatonok informierte darüber in einem Twitter-Beitrag:

Ebenfalls am 9. März zitierte der Washington Examiner Ivy Choi, Policy Communications Managerin bei YouTube, mit einer Begründung, dass "der gewalttätige Inhalt des Dokumentarfilms" die zuvor ausgesprochene Warnung rechtfertigte. Der Artikel dokumentiert zudem die Stellungnahme seitens YouTube zu der nun erfolgten Löschung:

"Wir haben dieses Video entfernt, weil es gegen unsere Richtlinie für gewalttätige oder grafische Inhalte verstößt, die Inhalte verbietet, die Aufnahmen von Leichen mit massiven Verletzungen wie abgetrennten Gliedmaßen enthalten – zum Beispiel Videos von Enthauptungen. Wir erlauben zwar Inhalte mit pädagogischem, dokumentarischem, wissenschaftlichem oder künstlerischem Inhalt, aber für einige Kategorien haben wir eine höhere Messlatte, und wir machen keine Ausnahmen für bestimmte Arten von gewalttätigen oder grafischen Inhalten."

Die Löschung dieses Films sorgte für eine breitere Aufmerksamkeit für die Dokumentation einerseits, und die Diskussion rund um das Thema Zensur andererseits. Sharyl Attkisson, eine US-amerikanische Journalistin und Fernsehkorrespondentin, twitterte:

"Die Dokumentation "Ukraine on Fire" wird jetzt auf YouTube zensiert, was – aufgrund der jüngsten Erfahrungen – ihre Bedeutung und Relevanz erhöht. Sie enthält die langfristige Geschichte und Ansichten beider Seiten in der Ukraine."

Attkisson verwies auf die Möglichkeit die Dokumentation zumindest über Amazon weiterhin sehen zu können. Der Produzent Lopatonok informierte daraufhin, dass Google eine dementsprechende Suche shadow-bannt und deshalb nur ein direkter Link funktionieren würde. Shadowbanning oder Reichweitendrosselung bezeichnet das vollständige oder teilweise Blockieren eines Benutzers beziehungsweise seiner Inhalte in einer Online-Community. Für den Benutzer ist dabei nicht ohne Weiteres ersichtlich, dass die Inhalte gesperrt sind.

Glenn Greenwald, ein US-amerikanischer Journalist, Blogger und Rechtsanwalt, teilte ebenfalls seine Sicht bezüglich der Entfernung der Dokumentation mit:

"Deshalb sind die Plattformen, die der freien Meinungsäußerung gewidmet sind, so wichtig – es sei denn, Sie möchten, dass Ihre Welt und die Informationen, die Sie hören, von Google-Managern überwacht und kontrolliert werden, was für viele der Fall zu sein scheint. Aber für diejenigen, die das nicht wollen, ist dies entscheidend."

Zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine schrieb Oliver Stone im Rahmen eines Instagram-Beitrags am 17. Februar:

"Stehen wir kurz vor einem weiteren verhängnisvollen Fehler wie Vietnam, Irak, Afghanistan? Oder ist dies eine weitere kubanische Raketenkrise wie im Oktober 1962, als John Kennedy Präsident war? Wir sind alle besorgt über die Situation in der Ukraine – aber wenn man nicht außerhalb der USA lebt, ist es sehr schwer, über die westlichen Medien zu verstehen, wie sehr sich die Situation zugespitzt hat. Jeder halbwegs zufällige Funke könnte zum jetzigen Zeitpunkt das ganze Pulverfass zum Explodieren bringen."

Am 4. März veröffentlichte Stone dann einen längeren Beitrag zu der jüngsten Dynamik – seine persönliche Einschätzung zu den Ereignissen seit Beginn der russischen Intervention auf dem Boden der Ukraine:

"Obwohl die Vereinigten Staaten viele Angriffskriege auf dem Gewissen haben, rechtfertigt das nicht die Aggression von Herrn Putin in der Ukraine. Ein Dutzend Ungerechtigkeiten ergibt noch lange kein Recht. Der Einmarsch Russlands war falsch. Es hat zu viele Fehler gemacht – 1) den ukrainischen Widerstand unterschätzt, 2) die Fähigkeit des Militärs, sein Ziel zu erreichen, überschätzt, 3) die Reaktion Europas unterschätzt, insbesondere die Deutschlands, das seinen militärischen Beitrag zur NATO aufstockt, wogegen es sich 20 Jahre lang gewehrt hat; sogar die Schweiz hat sich der Sache angeschlossen. Russland wird mehr denn je vom Westen isoliert sein."

Im zweiten Teil seiner analytischen Darlegung schreibt der Filmproduzent:

"Aber jetzt ist es zu spät. Putin hat sich ködern lassen und ist in die von den USA gestellte Falle getappt und hat sein Militär eingesetzt, wodurch er die schlimmsten Schlussfolgerungen gezogen hat, die der Westen ziehen kann. Wahrscheinlich hat er, so denke ich, den Westen aufgegeben, und das bringt uns einer endgültigen Konfrontation näher als je zuvor. Es scheint keinen Weg zurück zu geben.

Die Einzigen, die sich darüber freuen, sind die russischen Nationalisten und die Legion der Russenhasser, die endlich das bekommen haben, wovon sie seit Jahren geträumt haben, d.h. Biden, das Pentagon, die CIA, die EU, die NATO, die Mainstream-Medien – und nicht zu vergessen Nuland und ihre finstere Neokon-Gang in Washington.

Auf die Giftigkeit ihrer Politik hinzuweisen (Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, NATO-Erweiterung, Bruch von Nuklearverträgen, Zensur und Verschweigen wichtiger Fakten in den Nachrichten usw.) wird nahezu unmöglich sein. Der Hinweis auf die westliche Doppelmoral, einschließlich des schlechten Verhaltens von Kiew und Selenskij , wird ebenfalls auf taube Ohren stoßen, da wir erneut die falschen Schlüsse ziehen." 

Im dritten Teil heißt es auszugsweise:

"Die große, unsichtbare Tragödie im Herzen dieser Geschichte unserer Zeit ist der Verlust einer echten friedlichen Partnerschaft zwischen Russland und den USA – mit, ja, möglicherweise China, wozu es keinen Grund gibt, außer Amerikas Wunsch nach Vorherrschaft. Die Idioten, die Russland nach dem Ende des Kalten Krieges 1991 weiter provozierten, haben ein schreckliches Verbrechen gegen die Menschheit und die Zukunft begangen. Gemeinsam hätten unsere Länder natürliche Verbündete in der größten aller Schlachten gegen den Klimawandel sein können."

Mittlerweile bietet das kanadische Videoportal Rumble den Dokumentarfilm kostenlos als Stream an. Und Igor Lopatonok informierte auf Twitter:

Zudem können Interessierte "Ukraine on Fire" auf der Seite von Conservative Treehouse unzensiert und barrierefrei vorfinden."

Quelle: RT DE


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