Stardirigent Currentzis will nur noch drei Konzerte pro Jahr geben
Archivmeldung vom 13.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer griechisch-russische Dirigent Teodor Currentzis träumt nach eigenen Angaben "von einer Welt ohne Dirigenten und Politiker".
Ein Dirigent müsse wissen, "dass er kein besserer Mensch ist als ein Orchestermitglied, dass er noch nicht mal ein besserer Musiker ist", sagte der 47-Jährige nach einer konzertanten Aufführung von Mozarts Oper "Così fan tutte" beim Musikfest Bremen dem "Hamburger Abendblatt".
"Dieser Beruf stammt letztlich von der Monarchie ab. Deswegen mag ich das Dirigieren eigentlich auch nicht. Ich liebe die Musik, aber nicht das Dirigieren." Sein Wunschtraum, so Currentzis: "Drei Konzerte pro Jahr dirigieren, ansonsten aber komponieren und in der Natur sein."
Im Sommer präsentierte der in Athen geborene Dirigent gemeinsam mit dem US-Regisseur Peter Sellars Mozarts "Idomeneo" als erste Opernpremiere der diesjährigen Salzburger Festspiele. Currentzis gilt in der Klassik-Welt als radikaler Neudenker und wird von vielen als charismatischer Orchesterlenker gefeiert. Die Konzerte und CD-Einspielungen mit dem Music-Aeterna-Orchester und -Chor spalten Publikum und Kritik gleichermaßen in Bewunderer und Skeptiker. Currentzis, der 2011 Musikdirektor des Opernhauses in Perm wurde und im Sommer von diesem Amt zurücktrat, ist seit Beginn der Spielzeit 2018/19 Chefdirigent des neu gegründeten SWR-Symphonieorchesters.
Quelle: dts Nachrichtenagentur