Community Studie: Gefahr des Community Bashing überbewertet
Archivmeldung vom 10.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNegative Nachrichten und Postings innerhalb von Communities sind noch immer einer der Hauptgründe für Unternehmen, Abstand von dem Aufbau und Management eigener Markengemeinschaften zu nehmen und den Einsatz traditioneller Medien zu bevorzugen.
Im Rahmen einer Studie der Agentur Komjuniti wurden unter kontrollierten
Bedingungen in 7 Ländern 42 internationale Communities getestet und künstliche
Community Angriffe inszeniert, um die Verhaltensweisen und
Reaktionsgeschwindigkeiten sowie potenzielle Einstellungsveränderungen der
Mitglieder innerhalb der Community zu untersuchen. In Absprache mit den
Community Betreibern wurden hierzu negative Äußerungen über die Marke und der
Community an prominenten Stellen veröffentlicht. Beteiligte Community-Mitglieder
wurden im Nachhinein über den Test aufgeklärt und mit einem Geschenkgutschein
belohnt.
Bemerkenswert: 78 Prozent aller negativen Nachrichten wurden
mit großem Interesse gelesen und über mehrere Tage verfolgt. Mehr als die Hälfte
aller Leser haben die negativen Einträge kommentiert. 57 Prozent haben das
negative Posting durch positive Einträge abgewehrt, 38 Prozent haben neutrale
und schlichtende Einträge veröffentlicht und versucht die Kritik zu
relativieren. Lediglich 5% haben die negativen Äußerungen unterstützt und
versucht anzuheizen.
„Die häufig erwähnten Bedenken, dass negative
Nachrichten zuerst innerhalb und dann außerhalb der Community die Runde machen
würden, konnten wir nicht feststellen“, so Dr. Nils Andres, Geschäftsführer von
Komjuniti. „Im Gegenteil, es war interessant zu sehen, wie schnell Community
Mitglieder ohne Einfluss der unternehmenseigenen Administratoren, negative
Einträge durch ihre Postings relativiert haben und uns, als Initiatoren
negativer Äußerungen und herber Kritik, regelrecht isolierten“, so der Experte.
Die schnellen Reaktionen auf die negativen Beiträge sind nach Meinung
der Experten von Komjuniti auf das hohe Involvement der Mitglieder
zurückzuführen. „Negative Äußerungen und Kritik werden innerhalb der Communities
durchaus aufmerksam gelesen und aufgenommen“, so der Experte. „Durch die
Mitwirkung und hohe Verbundenheit der Mitglieder mit der Marke und Community
werden aber selbst berechtigte negative Äußerungen innerhalb kürzester Zeiträume
von der Fangemeinde relativiert“, so Andres.
„Klassische Markenartikler
gehen bei ihren Bedenken immer von einem Low-Involvement-Konsumenten der
traditionellen Medienwelt aus“, erklärt Andres. „Diese Annahme ist im Rahmen von
Communities falsch, da die Konsumenten aktiv an der Entwicklung einer Community
beteiligt sind und durch ihre Mitgliedschaft und High-Involvement für eine
Aufrechterhaltung der Community-Werte sorgen“, so der Community Experte.
Quelle: Pressemitteilung BSI