Schauspieler Armin Rohde über Dieter Wedel: "So jemand kriegt mich nicht. No way!"
Archivmeldung vom 13.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Schauspieler Armin Rohde, 65, bekennt im Gespräch mit dem stern, dass er nicht mit Dieter Wedel dreht. Dem Regisseur wird von Schauspielerinnen sexuelle Belästigung vorgeworfen; Wedel bestreitet das. "Ich weiß aus Erfahrung, wie dieser Lockenkopf mit Menschen umgeht", so Rohde.
Rohde weiter: "Ich möchte mir nicht bei Arbeitsantritt überlegen, ob ich ihm heute eine vor den Kopp haue oder morgen erst. So kann ich nicht arbeiten. So jemand kriegt mich nicht. No way."
Rohe würde sich auch wünschen, dass sich die deutschen Darsteller stärker im Kampf gegen den Rechtsradikalismus engagieren als bisher. "Ich will da keine Zensuren verteilen. Ich wundere mich aber schon, warum so wenige Kollegen ihr Standing für die Botschaft gegen rechts nutzen: Wir sind mehr", sagt Rohde.
Rohde selbst positioniert sich unter anderem auf Twitter gegen die AfD und "rechte Arschlöcher" und wurde deshalb "mit Mord und Totschlag bedroht". Er lasse sich davon aber nicht einschüchtern. "Es gibt mehr von denen als man meint, aber es sind längst nicht so viele, wie sie tun", so Rohde. "Das haben damals die Nazis ganz genau so gemacht. Die haben früh so getan, als ob sie überall an den Schaltstellen säßen. Die Leute haben sich dadurch über Gebühr einschüchtern lassen. Das darf nicht nochmal passieren."
Rohde erlitt wegen seines Engagements auch finanzielle Nachteile. "Ich habe einen Promotion-Vertrag als Markenbotschafter verloren wegen eines Tweets zur Österreich-Wahl", sagt er. Nachdem die konservative ÖVP mit der rechten FPÖ koaliert hatte, twitterte der Schauspieler in Anspielung an Adolf Hitlers verhinderte Karriere als Künstler: "An sämtliche Auswahlgremien sämtlicher Kunstakademien: Sollte sich Sebastian Kurz jemals bei Ihnen bewerben - nehmen Sie ihn auf um Gottes Willen, scheißegal, was er vorlegt!" Der Tweet sei zwar "nicht präzise genug" gewesen, so Rohde. "Meine Überlegung war: Wer sich mit Faschisten einlässt, wie sauber kann der bleiben?" Der Ärger habe aber auch etwas Gutes gehabt: "Ich musste das gesponsorte Auto abgeben und geh jetzt viel mehr zu Fuß."
Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)