Schmalz-Jacobsen im Interview: "Ich hatte keine Angst vor den Russen"
Archivmeldung vom 07.05.2020
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Freigeschaltet durch André Ott"Ich hatte keine Angst vor den Russen", erinnert sich Cornelia Schmalz-Jacobsen an die Tage der Befreiung vom Faschismus 1945, die sie als junges Mädchen an der Ostsee, auf dem Darß, erlebte. Ihre Eltern hatten sie wegen der verstärkten alliierten Bombenangriff auf Berlin dorthin zu Verwandten geschickt.
"Schon im Herbst 1944 verkündete Onkel Friedel: 'Zu uns kommen die Russen, wir lernen jetzt Russisch.'", berichtet die ehemalige FDP-Generalsekretärin im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland".
Den Eltern, die in Opposition zum NS-Regime standen, über 200 Juden und Jüdinnen während der Naziherrschaft retteten und in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" geehrt sind, verdanke sie, vor Rassismus und Antisemitismus bereits in früher Kindheit immunisiert worden zu sein.
Schmalz-Jacobsen betont, dass "wir Deutschen eine große Schuld und Verantwortung tragen, vor allem gegenüber dem russischen Volk. Die Verabschiedung der sowjetischen Besatzungsarmee 1994 empfand ich als unwürdig. Es war ein Abschied zweiter Klasse."
Quelle: neues deutschland (ots)