Martin Rutter: Wer etwas ändern will, muss auf die Straße gehen!
Archivmeldung vom 04.02.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićExklusiv-Interview für AUF1.Info: AUF1-Programm-Chef Andreas Retschitzegger im Gespräch mit dem anti-globalistischen Aktivisten Martin Rutter.
Martin Rutter, vor einem Jahr fanden mit den Protesten gegen den Corona-Impfzwang die größten und umfangreichsten Proteste der 2. Republik statt. Wo stand man damals? Wo stehen wir jetzt?
Vor einem Jahr? Im Dezember 2021 ist die Impfpflicht beschlossen worden. Im Februar 2022 ist sie verschoben worden. Da war die Mobilisierung für diese Thematik die stärkste Zeit. Ich kann mich erinnern, dass wir fast jede Woche irgendwo eine Demo durch Wien gejagt haben. Das ist dementsprechend anstrengend und hat entsprechend Druck gemacht. Und wo stehen wir jetzt? Jetzt stehen wir dort, wo jemand steht, dessen Haupt- und Schwerpunktthema zwar nicht mehr in der Form da ist, die Schäden durch die Corona-Plandemie hingegen schon noch – das ist etwas, was man immer betonen muss. Gleichzeitig hat sich das Augenmerk auf die Metaebene der globalistischen Strategien verschoben – thematisch, inhaltlich und in der Aufklärung. Und natürlich sind wir jetzt in einer Konsolidierungsphase hinsichtlich der Besucherzahlen bei Demonstrationen. Gleichzeitig sehe ich aber auch eine qualitative Verbesserung, weil diejenigen, die jetzt übrig sind, viel mehr wissen als der Durchschnitt vor Beginn der Plandemie. Und das ist die momentane Phase: Wir stehen meiner Ansicht nach vor der nächsten Phase, die sich wieder ganz massiv auswirken wird, aufgrund der politisch gewollten Teuerung und der von der Globalistenmafia geplanten Verarmung.
Bevor wir dazu noch im Detail kommen, noch einmal die Nachfrage: Was bleibt vom Corona-Widerstand und – vor allem – was wird auch überhaupt vom Corona-Thema bleiben?
Also vom Corona-Widerstand bleibt die größte Demowelle, die es meines Wissens in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben hat. Die breiteste im Sinne der verschiedenen Milieus und Beteiligten, die weit aufgefächert ist im Sinne des Herkunftsgebietes der Teilnehmer, wo auch immer das gewesen ist. Da waren in jedem Bundesland und praktisch in allen Bezirken Demonstrationen. Ich kann mich erinnern, wie ich einmal selber völlig perplex war, als ich auf den Demokalender geschaut habe, den wir geführt haben. Und da war es tatsächlich so, dass in den nächsten drei, vier Wochen ungefähr 150, 200 Demos angesagt waren. Es gab aber gleichzeitig auch die wahrscheinlich größte Kundgebung, die es im Nachkriegs-Österreich gegeben hat. Die Zahl von 300.000 beim sogenannten „Lichtermeer“ bezweifle ich, genauso wie jene 100.000 beim SPÖ-Maiaufmarsch, obwohl es nicht einmal 10.000, sondern nur um die 1.000 waren.
Ich glaube, geblieben ist vom Corona-Widerstand eine gewisse Basis von Menschen, die zwar weniger sind als die großen Demomassen damals – logischerweise –, aber die von dem System nichts mehr halten: Die der Politik nicht mehr vertrauen, die den Medien nicht mehr vertrauen – und diese gilt es mobil zu halten, auszubilden, zu vergrößern und sie mit dem Wissen und der Organisationskraft auszustatten und über die „Post-Corona-Phase“ hinaus zu motivieren.
Kommen wir in die Gegenwart, die nächste „Megademo“ findet am Sonntag, den 5. Februar, statt. Was sind hier die inhaltlichen Schwerpunkte?
Inhaltlicher Schwerpunkt ist sicher, so wie wir es jetzt immer wieder machen, das Thema Verarmung, das Thema gewollte Verarmung. Die Strompreise werden für die Menschen immer öffentlicher, Gaspreisexplosion und andere politisch gelenkte Dinge auch, großteils von staatlichen Stromkonzernen. Das ist zu kommunizieren, und es ist eine aufgelegte Sache. Wir werden dadurch, dass wir über den Ring gehen, auch das Burgtheater passieren. Und dort werden wir einen kleinen Banner gegen die Pädophilen, gegen Arbeitgeber, die Pädophilie in irgendeiner Form entweder decken oder nicht verurteilen oder solche Leute weiter angestellt oder Filme produzieren lassen, entrollen. Indem Pädophile, die ihr Tun zugegeben haben, und damit Kriminelle dort gezeigt werden, werden diese ja quasi in gewisser Art und Weise reingewaschen – und dagegen machen wir natürlich auch etwas. In dem Fall reagieren wir also je nach Möglichkeit.
Aktuell wird ja gerade auch versucht, den gesamten Corona-Widerstand bzw. die Regierungskritiker insgesamt mit sexuellem Missbrauch in Verbindung zu bringen, da es einen solchen in den Reihen der allseits bekannten und beliebten „Freiheits-Trychler“ geben soll. Wie ist das zu beurteilen?
Es soll einen Schweizer geben, dem etwas in diese Richtung vorgeworfen wird. Genaueres ist mir unklar. Jedenfalls sehen einige, insbesondere in der Schweiz, dies als Versuch, die gesamten anti-globalistischen Bewegungen in den deutschsprachigen Ländern in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Falls es hier wirklich sexuellen Missbrauch, also eine Straftat, gab, ist diese natürlich abscheulich und in jeder Form zu verurteilen. Jedenfalls muss stärker gegen Missbrauch und Pädophilie vorgegangen werden, wie der Fall des hochgejubelten Staatskünstlers Teichtmeister neuerlich unterstreicht. Pädophile, Kinderschänder und alle aus diesem Milieu sollten, statt mit Steuergeld gefüttert zu werden, besser das Gefängnis „auskosten“ – die Strafen für diese Verbrechen sind viel zu niedrig!
Was sind jetzt für dich die Dinge, die die Menschen am meisten berühren? Ist es die soziale Frage in Folge der Wirtschafts- und Energiekrise oder ist es diese ganze Zersetzung jeglicher Staats- und Gesellschaftsordnung, die ja letztendlich die Bestrebungen der Globalisten mit sich bringen? Also da ist gerade die ganze Regenbogen-Agenda mit ihrer Frühsexualisierung ein sehr wesentlicher Teil, der ja brutal bis in die Kindergärten, ja bald bis ins Säuglingsalter durchgezogen wird. Was ist dein Empfinden? Du hast ja das Ohr auch unmittelbar an den Menschen, insbesondere an den Aktiven, die auch auf die Straße gehen. Was bewegt die derzeit am meisten?
Also, zwei Zielgruppen. Das eine ist die breite Masse, und das andere sind diejenigen, die aktiv sind, die auf Demos gehen, die ja wirklich die Flugzettel austeilen, organisiert oder gewissermaßen „politisch strukturiert“ sind. Und sich als Teil des Widerstands oder der Bürgerprotestbewegung fühlen. Erstere, die breite Masse, ist nicht über gesellschaftspolitische Themen motivierbar. Da geht es rein ums Existenzielle und die soziale Frage. Diejenigen, die aktiv sind, die sich auch gegen die verschiedenen Pläne der Globalisten-Mafia wenden, lassen sich natürlich über gesellschaftspolitische Fragen wie Zerstörung der Familie, Zerstörung der Geschlechteridentität, Zerstörung des Rollenverständnisses, wie es sinnvollerweise gewachsen ist, sehr wohl motivieren und haben auch das Verständnis dafür. Viele davon mehr als vor einem Jahr. Und sie wissen, dass es also hier um einen globalistischen Plan geht, der auf den verschiedenen Ebenen umgesetzt wird. Die CO2-Lüge ist Teil des Plans auf einer anderen, auf einer wirtschaftlichen Ebene, aber auch auf der Ebene der Beschränkung über ein mögliches CO2-Konto etc. Und das alles verstehen diejenigen, die aktiv sind, die sich interessieren, sehr wohl und möchten dagegen auch agieren.
Am Sonntag war Landtagswahl in Niederösterreich, die ja auch eine weitere „Watschn“ für das System war. Es ist durchaus bemerkenswert, dass ja das politische System in Österreich sehr stark erodiert, denn Niederösterreich spielt ja unzweifelhaft eine Schlüsselrolle für das System ÖVP. Und es stehen dieses Jahr noch zwei Landtagswahlen an. Wie beurteilst du die aktuelle politische Lage im Hinblick auf das heurige Jahr in Österreich?
Also wenn man weiß, dass die ÖVP in Niederösterreich über Jahrzehnte die absolute Mehrheit hatte, ist alleine das eine gewaltige „Gnackwatschn“, um im volkstümlichen Sprachgebrauch zu bleiben. Es ist aber nicht so, dass es systemgefährdend im Sinne der politischen Linie ist. Weder für die ÖVP noch für jene, die die Zustände jetzt in Niederösterreich beobachten. Jedoch muss man das Ergebnis der SPÖ anschauen. Die hat aus der Opposition heraus 3,3 Prozent verloren. Und das muss noch nicht im Sinne des Ergebnisses, sondern im Sinne der Tendenz zu denken geben. Wenn eine Oppositionskraft – in der Wahrnehmung als Oppositionspartei in Niederösterreich – ihr Fett abbekommt, dann ist 3 Prozent als Verlust nicht gerade wenig. Was die FPÖ angeht, muss man ja bedenken, dass es eine Landtagswahl und keine bundesweite Wahl war. Der Effekt, den es gibt, kann man in den Bundesländern weniger mitnehmen als bei einer Nationalratswahl. Die Entwicklung von fast 15 auf nahezu 25 Prozent ist natürlich schon nicht so wenig, wobei bei einer Nationalratswahl der Multiplikator-Effekt wahrscheinlich noch höher wäre. Und mittelfristig wird sich die Tendenz verstärken, hinsichtlich der klassisch gesehenen Systemparteien einerseits, wobei ich jetzt die zwei großen meine, nicht die beiden kleinen. Und es wird auch ein größeres Potential geben, das die FPÖ als Wähler mobilisieren kann.
Das Thema Partei, da sind wir auch wieder ein bisschen beim Corona-Widerstand. Die Partei, vor allem der Parteifunktionär, der von der Partei genährt werden möchte, sieht natürlich die Partei als Allheilmittel und als der Weisheit letzter Schluss an. Wie ist hier deine Position? Also, zwischen einer Partei und der Bürgerprotestbewegung und den alternativen Medien, die natürlich ihre Aufgabe haben. Wo würdest du jetzt hier die Rolle der Bürgerbewegung sehen, sowohl aktuell als auch perspektivisch?
Also ich glaube, dass der wahre Dreh- und Angelpunkt für Veränderung die Reichweite und Qualität der alternativen Medien ist. Denn alles andere ist Stimmung. Stimmung wird bei Wahlen zu Stimmen verwandelt. Diese Stimmung wurde dominiert in den letzten Jahrzehnten über die systemabhängigen Medienmacher. Und da gibt es jetzt einen neuen Spieler am Spielfeld, die alternativen Medien als Sprachrohr einer Gegenöffentlichkeit. Und die können auf das Bewusstsein und auf den Wissensstand der Menschen ganz, ganz stark mit zunehmender Zeit und zunehmender Kraft einwirken. Und das ist eine Systemveränderung. Ich glaube nicht, dass Parteien das System verändern, außer sie haben dann die Macht, aber da kommt ein Schritt davor – und der Schritt davor ist, das Bewusstsein der Menschen zu ändern. Da haben meiner Ansicht nach die alternativen Medien den absolut wichtigsten Faktor, den absolut wichtigsten Hebel in der Hand. Da sie wahrlich Strukturen verändern können, langfristig. Im Sinne dessen, was Menschen denken. Derjenige, der versucht, die Stimmung nicht in Stimmen, sondern möglichst in Bildern und Strukturen zu generieren, daraus etwas zu machen, das ist meiner Ansicht nach die Aufgabe von strukturierten Organisationen, die sich da gründen und die das auch machen. Und sie sind Verstärker derjenigen Tendenzen, die in einem Teil der Bevölkerung sichtbar werden. Da geben sie Stimme und Bilder und generieren zusammen mit der Berichterstattung der alternativen Medien primär Stimmung. Diese sind von Parteien dann in Stimmen zu verwandeln. Und so sehe ich das Vehikel als Verstärker. Die Parteien sind eigentlich die Letzten. Die müssen Stimmung in Stimmen verwandeln. Wenn es die Stimmung nicht gibt, kriegen sie keine Stimmen. Dann können wir noch so hoch- und niederhüpfen, wie wir wollen. Und das Generieren von Stimmung schaffen die anderen zwei, wobei der Hauptbereich bei den alternativen Medien liegt. Zunächst ist das natürlich primär von äußeren Faktoren abhängig und nicht von inneren. Meine Aufgabe ist, Menschen zu organisieren und zu strukturieren, die tätig werden wollen gegen die Pläne der Globalisten.
Und als Organisator, als Einpeitscher, hast du Hunderttausende auf die Straße gebracht, das ist unstrittig. Jetzt sehen wir einen sehr starken Niederschlag in Wahlergebnissen. Wo siehst du persönlich deine Position – sowohl jetzt als auch mittel- und längerfristig? Wirst du sozusagen der Organisator, der Kurbler, bleiben, wo siehst du dich in der weiteren Entwicklung?
Wir haben die „Galerie des Grauens“ von Peter Ganz, das ist eine Impfopfer-Galerie mit hunderten Beispielfällen in St. Pölten in der Öffentlichkeit. Wir mischen auch im Kärntner Wahlkampf mit und machen aktiv Stimmung gegen Landeshauptmann Peter Kaiser. Nicht nur, weil er mich angezeigt hat wegen Verhetzung, wo ich freigesprochen worden bin, sondern auch aus Prinzip gegen Typen wie ihn. Und als solches ist es meine Aufgabe, das in dem Bereich, wo Leute den Weg, den wir gehen, für gut halten, das zu strukturieren, motivieren, strategisch auszurichten und mit den Ressourcen, die wir haben, zu vermehren und halt einzusetzen. Wohin das langfristig führt? Naja, da gibt es verschiedenste, sehr extreme Wege, wo einen das hinführen kann. Wenn man Pech hat, „verhaidert“ man. Wenn man Glück hat, passiert etwas anderes. Wer kann das schon wissen! Es gibt mehrere Möglichkeiten – man muss sie nur organisieren. Alles Weitere sieht man dann. Man muss einfach das Beste aus dem Tag machen und schauen, wie man das weiter ausbauen kann: Persönlich wie politisch...
Wo werden wir in einem Jahr stehen? Wir sind mittendrin in hochexplosiven außenpolitischen bzw. geopolitischen Entwicklungen. Wir haben die reale Gefahr eines Dritten Weltkrieges. Wie wird sich all das auswirken – im Großen wie im Kleinen? Was erwartest du für dieses explosive Jahr 2023?
Die Krisen auf politischer und insbesondere auf wirtschaftlicher Ebene werden sich genauso rasant weiterentwickeln wie 2022. Auch der primär wirtschaftliche Konflikt mit China, der sich dann als politischer Konflikt weiterentwickelt. Und natürlich der politisch-militärische Konflikt hinsichtlich Russland bezüglich des Versuchs, die russische Einflusssphäre weiter zu reduzieren. Was nichts anderes ist als der Ukraine-Krieg. Und das wird sich auf den verschiedenen Ebenen negativ entwickeln. Das Ausblutenlassen der slawischen Brudervölker zum Vorteil der USA wird Konsequenzen für ganz Europa haben. Es wird Konsequenzen auch auf die Innenpolitik aller europäischen Länder haben und wird früher oder später dazu führen, dass, glaube ich, dieses System so nicht mehr haltbar ist, weil es auch die politische Macht nicht mehr gibt, das wirklich aufrechtzuerhalten. Sie haben vor einem Jahr in Österreich versucht, durch reale politische Macht eine Impfpflicht zu erzwingen, und sie sind schon daran kläglich gescheitert. Das heißt, ich glaube, dass die harten Schritte, die die scheinbar noch Mächtigen da in Zukunft noch planen, nicht funktionieren werden. Es wird sich dann die Frage stellen, wird zum Beispiel eine FPÖ in Österreich, die ja primär durch Kickl und ein paar Leute dort geführt wird, in der Lage sein, in eine andere Richtung zu marschieren? Wird sie, sobald sie die Macht bekommt, auch fähig sein, die jetzigen, richtigen Worte umzusetzen oder nicht? Und das wird dann die entscheidende Frage sein, denn wenn nicht, dann wird ein Großteil der FPÖ-Wähler sich jemanden Neuen suchen. Und zwar jemanden Neuen, den es wahrscheinlich noch nicht gibt.
Ein schönes Schlusswort. Martin Rutter, wir danken für das Gespräch!
Hinweis:
Am Sonntag, den 5. Februar, findet um 13 Uhr am Heldenplatz in Wien eine von Martin Rutter initiierte Großdemonstration gegen den WEF und Great Reset statt. Dort werden migrationskritische Aktivisten sprechen. Es wird auch ein Projekt zur Förderung der Selbstversorgung durch Vernetzung von Bauern und Käufern gestartet werden.
Quelle: AUF1.info