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Bischöfe warnen vor Hass-Kommentaren

Archivmeldung vom 16.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DIE ZEIT 48/16 / Bild: "obs/DIE ZEIT"
DIE ZEIT 48/16 / Bild: "obs/DIE ZEIT"

Die katholischen Bischöfe von Berlin, Köln und Essen warnen, Hasskommentare im Internet könnten die Demokratie zerstören. "Wer im Internet Menschen herabwürdigt, wer Hass sät, zu Gewalt oder Kampagnen gegen Andersdenkende aufruft, zerstört den demokratischen Konsens und die Debattenkultur in unserem Land", sagt der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck der ZEIT-Beilage Christ & Welt. Deshalb hätten er und sein Bistum beschlossen "strafrechtlich relevante Kommentare künftig auch den zuständigen Stellen zuzuleiten".

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch äußert sich ebenfalls zum Umgang mit Hass-Postings: "Ich wurde angefeindet, wenn ich mich auch für nicht-christliche Flüchtlinge eingesetzt habe, aber auch für meine Teilnahme am Marsch für das Leben. Verbal geschossen wird auf jede Äußerung zum Thema Islam, Homosexualität und Populismus", so Koch. Er versuche, die verbalen Attacken zur Kenntnis zu nehmen, ohne sie zu nahe an sich heranzulassen.

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, erklärt zum selben Thema: "Mich ermutigen die vielen tausend Menschen, die sich in hervorragender Weise für Flüchtlinge engagieren. Ich würde mir wünschen, ihr Beispiel könnte mit dazu beitragen, dass wir allesamt offener, freundlicher und auch nachdenklicher miteinander umgehen."

Die drei katholischen Würdenträger reagieren mit ihren Solidaritätsbekundungen auf jüngste Attacken gegen ihren Bamberger Kollegen, Bischof Ludwig Schick. Schick hatte zuvor erklärt, dass für die Kirche auch ein muslimischer Bundespräsident akzeptabel sei. Daraufhin hatte er Morddrohungen erhalten, auf die er mit Strafanzeigen reagierte.

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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