Axel Springer AG wird neuer Mehrheitseigner der ProSiebenSat.1 Media AG
Archivmeldung vom 06.08.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu dieser Übernahme haben wir heute nachfolgende Pressemitteilungen erhalten:
Die Axel Springer AG wird neuer Mehrheitseigner der
ProSiebenSat.1-Gruppe. Die Axel Springer AG hat mit der P7S1 Holding
L.P. eine bindende Vereinbarung über den Erwerb sämtlicher Anteile
getroffen, die die P7S1 Holding L.P. an der ProSiebenSat.1 Media AG
hält. Mit dem geplanten Erwerb stockt die Axel Springer AG ihre
bestehende Beteiligung von derzeit rund 12 Prozent auf 100 Prozent
der stimmberechtigten Stammaktien und auf 25 Prozent der nicht
stimmberechtigten Vorzugsaktien auf. Der Kaufpreis für die Anteile
beträgt 23,37 EUR je Stammaktie und 14,10 EUR je Vorzugsaktie. Der
Erwerb der Anteile steht unter dem Vorbehalt der kartell- und
medienaufsichtsrechtlichen Freigabe.
Die Axel Springer AG wird nach
Vollzug des Erwerbs insgesamt 62,5 Prozent des Grundkapitals an der
ProSiebenSat.1 Media AG halten.
Die Axel Springer AG hat heute außerdem ein freiwilliges
öffentliches Bar-Übernahmeangebot nach dem Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetz an die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media AG
angekündigt. Der Angebotspreis für die Vorzugsaktionäre soll dem
gewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs der
ProSiebenSat.1-Vorzugsaktie vor der heutigen Ankündigung des Angebots
entsprechen. Dies entspricht nach vorläufiger Berechnung einem Preis
von 14,10 EUR je Vorzugsaktie. Sobald der maßgebliche Preis endgültig
festgelegt ist, wird die Axel Springer AG diesen unverzüglich
bekanntgeben. Das Übernahmeangebot wird ebenfalls unter dem Vorbehalt
kartell- und medienaufsichtsrechtlicher Genehmigungen stehen. Die
gesetzlich vorgeschriebene Stellungnahme zu dem Angebot werden
Vorstand und Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media AG unverzüglich
nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage abgeben.
Nach Vollzug des Mehrheitserwerbs an der ProSiebenSat.1 Media AG
durch die Axel Springer AG und des angekündigten Übernahmeangebots
ist eine Verschmelzung der beiden Unternehmen geplant. Durch den
Zusammenschluss soll der einzige börsennotierte Medienkonzern in
Deutschland entstehen, der sowohl im Print- als auch im TV-Geschäft
tätig ist.
"Nach der erfolgreichen Restrukturierung ist es jetzt wichtig, der
ProSiebenSat.1-Gruppe neue strategische Perspektiven zu eröffnen.
Gemeinsam sind die beiden Unternehmen gut positioniert, um auch im
internationalen Vergleich langfristig eine starke Wettbewerbsposition
einzunehmen und Wachstumschancen, insbesondere im Bereich
Diversifikation zu nutzen", sagte Guillaume de Posch,
Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Mit der Axel
Springer AG ist gewährleistet, dass die erfolgreiche
Unternehmensstrategie der ProSiebenSat.1-Gruppe und das Konzept der
Senderfamilie fortgeführt werden können."
Im Zuge der Verschmelzung der ProSiebenSat.1 Media AG und der Axel
Springer AG sollen die Vorzugsaktionäre der ProSiebenSat.1 Media AG,
die das Bar-Übernahmeangebot der Axel Springer AG nicht angenommen
haben, wiederum Vorzugsaktien an dem fusionierten Unternehmen
erhalten. Das Umtauschverhältnis für die Verschmelzung wird auf der
Grundlage einer noch durchzuführenden Unternehmensbewertung der
beteiligten Unternehmen ermittelt und von einem gerichtlich
bestellten Verschmelzungsprüfer geprüft werden.
Die P7S1 Holding L.P., der durchgerechnet 88 Prozent der
Stammaktien und 13 Prozent der Vorzugsaktien der ProSiebenSat.1 Media
AG gehören, wird gehalten von German Media Partners L.P. (GMP). An
GMP sind neben der Saban Capital Group die Finanzinvestoren Hellman &
Friedman, Thomas H. Lee, Quadrangle Group, Bain Capital Investors,
Putnam Investments, Alpine Equity Partners sowie Providence Equity
Partners beteiligt.
Haim Saban, der über die Saban Capital Group an P7S1 Holding L.P.
beteiligt ist, wird dem Unternehmen auch nach der Veräußerung des
Aktienpakets der P7S1 Holding L.P. an die Axel Springer AG verbunden
bleiben und Aktionär des fusionierten Medienunternehmens werden.
Die ProSiebenSat.1 Media AG wird bei der Transaktion von Lehman
Brothers und der Anwaltssozietät Milbank, Tweed, Hadley & McCloy
beraten.
Quelle: Pressemitteilung ProSiebenSat.1 Media AG
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Strategische Expansion in den TV-Markt zum richtigen Zeitpunkt
„Es ist die richtige Transaktion zur richtigen Zeit“, sagte Dr.
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, auf
einer Pressekonferenz in München. „Wir haben seit längerem erklärt,
daß es zwei strategische Wachstumsoptionen für Axel Springer gibt:
eine beschleunigte Internationalisierung des Printgeschäfts oder eine
Expansion im deutschen TV-Markt. Mit dem Erwerb von ProSiebenSat.1
nutzen wir eine einzigartige Gelegenheit und setzen eine dieser
Optionen konsequent um.“
Döpfner fuhr fort: „ProSiebenSat.1 ist eine Investition, die sich
rechnet, und zwar aus drei Hauptgründen: Erstens, wir investieren in
ein selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hochprofitables
Geschäft. Zweitens, wir schaffen eine Struktur zur erfolgreichen
Erschließung des digitalen Zukunftsgeschäfts. Drittens, wir
etablieren eine attraktiv positionierte europäische Medienaktie. Die
Transaktion steht für Profitabilität, Kontinuität und Qualität.“
Nach Abschluß der Transaktion wird Haim Saban künftig Vorsitzender
des TV-Beirats und außerdem Aktionär des fusionierten
Medienunternehmens werden.
Döpfner: „Haim Saban hat in den letzten zwei Jahren als
Aufsichtsratsvorsitzender die erfolgreiche Entwicklung der
Sendergruppe maßgeblich begleitet. Wir sind ihm daher dankbar, daß er
uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung auch weiterhin zur
Verfügung steht und dem Unternehmen verbunden bleiben möchte.“
Döpfner weiter: „Durch diese Akquisition verfügen wir außerdem mit
dem Management und den Mitarbeitern von ProSiebenSat.1 über das beste
und erfolgreichste Team im deutschen TV-Geschäft.“
Axel Springer teilte darüber hinaus mit, daß es auch für die Zeit
nach Durchführung der geplanten Verschmelzung keine Pläne gibt, den
Sitz oder die Standorte wesentlicher Unternehmensteile der
ProSiebenSat.1-Gruppe zu verlegen.
ProSiebenSat.1: Fortsetzung der erfolgreichen Unternehmensstrategie
Haim Saban, bisheriger Großaktionär von ProSiebenSat.1, erklärte:
„Wir haben die ideale Lösung für die ProSiebenSat.1-Gruppe gefunden.
Der Zusammenschluß mit Axel Springer ist für ProSiebenSat.1 ein
entscheidender Schritt in die Zukunft, und ich freue mich, mit dem
ausgezeichneten Management der Sendergruppe weiter zusammenzuarbeiten
und die strategische Weiterentwicklung dieses in Europa einzigartig
positionierten Unternehmens mitzugestalten.“
„Nach der erfolgreichen Restrukturierung und den jüngsten
Zuwächsen bei Marktanteilen und Gewinnen ist es jetzt wichtig, dem
Unternehmen neue strategische Perspektiven zu eröffnen. Gemeinsam
sind die beiden Unternehmen gut positioniert, um auch im
internationalen Vergleich eine starke Wettbewerbsposition einzunehmen
und Wachstumsoptionen, insbesondere im Bereich Diversifikation, zu
nutzen“, sagte Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der
ProSiebenSat.1 Media AG. „Mit der Axel Springer AG ist gewährleistet,
daß die erfolgreiche Unternehmensstrategie der ProSiebenSat.1-Gruppe
und das Konzept der Senderfamilie fortgeführt werden können.“
Axel Springer strebt Verschmelzung der beiden Unternehmen an
Axel Springer strebt mittelfristig eine Verschmelzung der beiden
Unternehmen an.
Im Zuge dieser Verschmelzung erhalten ProSiebenSat.1-
Vorzugsaktionäre, die zuvor das angekündigte öffentliche
Übernahmeangebot nicht angenommen haben, Vorzugsaktien an dem
zusammengeführten Unternehmen. Auf diese Weise können heutige
ProSiebenSat.1-Vorzugsaktionäre an dem Wertsteigerungspotenzial des
fusionierten Unternehmens partizipieren. Das noch festzulegende
Umtauschverhältnis wird im Rahmen des üblichen Verfahrens ermittelt
und von einem gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfer überprüft
werden.
Entsprechend der rechtlichen Anforderungen des Wertpapiererwerbs-
und Übernahmegesetzes (WpÜG) wird Axel Springer vor der geplanten
Verschmelzung ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an die
ProSiebenSat.1-Vorzugsaktionäre unterbreiten. In Abhängigkeit von der
Annahmequote des Übernahmeangebotes wird außerdem eine
Barkapitalerhöhung gegen Ausgabe von Vorzugsaktien erwogen.
Friede Springer wird nach Abschluß der Transaktion und einer
etwaigen Kapitalerhöhung weiterhin die Mehrheit der Stimmrechte an
dem zusammengeführten Unternehmen halten.
„Wir unterstützen die Transaktion sehr“, sagte Brian M. Powers,
CEO von Hellman & Friedman LLC, dem zweitgrößten Aktionär der Axel
Springer AG. „Die strategische Logik für den Zusammenschluß von Axel
Springer und ProSiebenSat.1 ist bestechend. Aus Kapitalmarktsicht
wird die Möglichkeit, in das zusammengeführte Unternehmen mit einem
deutlich erhöhten Streubesitz zu investieren, sehr attraktiv sein.
Dies alles sollte für Axel Springer-Aktionäre sehr vorteilhaft sein.
Wir haben der Axel Springer AG mitgeteilt, daß wir im Falle einer
Kapitalerhöhung unser Investment signifikant aufstocken möchten.“
Axel Springer wird bei der Transaktion federführend durch die
Deutsche Bank AG und Shearman & Sterling sowie zusätzlich durch
Goldman Sachs beraten. Die Finanzierung wird durch die Deutsche Bank
AG und Credit Suisse First Boston bereitgestellt.
Auf Verkäuferseite beraten J.P. Morgan, Hogan & Hartson Raue und
Weil Gotshal & Manges. Saban Capital Group wird von Latham & Watkins
beraten.
ProSiebenSat.1 wird von Lehman Brothers und Milbank, Tweed,
Hadley & McCloy beraten.
Die Investorengruppe German Media Partners besteht aus Saban
Capital Group, Alpine Equity Partners, Bain Capital Investors,
Hellman & Friedman, Providence Equity Partners, Putnam Investments,
Quadrangle Group und Thomas H. Lee Partners.
Quelle: Pressemitteilung Axel Springer AG